Der Hauskauf alter Gemäuer entpuppt sich oft als eine Lebensaufgabe hinsichtlich des Sanierungsbedarfs. Vor allem die Gärten länger leerstehender Gebäude begrüßen die neuen Bewohner fast wie ein undurchdringlicher Dschungel. Statt alles wegzureißen, können einzelne Elemente für eine Neugestaltung genutzt werden.

Gartenhütte sanieren oder wegreißen?

Viel ärger als das Hauptgebäude leidet eine Gartenhütte von jahrelangem und unbeheiztem Leerstand. Oft entspricht sie auch nicht dem Geschmack der Neubewohner. Trotzdem kann der Platz genutzt werden, ohne die komplette Hütte zu entsorgen. Zum Beispiel können sich an einer Wand, die stehenbleibt, schnell wachsende Rankpflanzen hochhangeln. Die Grundfläche lässt sich nun als offene Grillstelle einrichten oder für die Aufstellung eines Gartenbrunnens verwenden. Meistens wurde der ursprüngliche Aufstellort mit Bedacht ausgewählt. Im neuen Gewand ist dieser Teil des Gartens bald ein weiterer Rückzugsort im Freien.

Alte Bäume in die neue Flächenplanung einbeziehen

Bäume im Garten sind irgendwann zu groß und morsch, um sie weiter stehenzulassen. Äste, Zweige und der Stamm sind leicht in Brennholz verwandelt. Wer allerdings auch den Baumstumpf entfernen möchte, muss sich zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden. Wird der Stumpf zerfräst, bleiben Wurzeln im Boden zurück. Dies ist ebenfalls beim umweltschädlichen Ausbrennen nicht anders möglich. Wer der Natur über mehrere Monate etwas zurückgeben möchte, kann den Baumstumpf anbohren, Stein- oder Bittersalze in die Löcher füllen und jedes Loch mit Kerzenwachs versiegeln. Darüber kommt dunkle Folie, bis der Zerfall sichtbar wird. 

Neupflanzungen nach Aspekten der Beschattung vornehmen

Natürlich ist Sonne im Garten ein großes Geschenk. Damit der Gießaufwand an heißen Tagen nicht zu groß wird, sollten bei vorhandenen Sträuchern und neuen Pflanzungen immer Beschattungsrichtungen beachtet werden. Zuvorderst im bepflanzten Gartenteil stehen niedrig wachsende Pflanzen, dahinter halbhohe Büsche. Sollen hier auch Bäume gedeihen, muss ihr Abstand zur mittleren Pflanzreihe größer als nach vorn eingehalten werden. Denn je höher sie wachsen, desto stärker beschatten sie kleineren Gewächse. Dies macht bei falscher Planung aus dem sonnigen Standort einen zu kalten und dunklen Beet- und Rasenbereich.

Gartengröße optisch verändern

Ein großer Garten wirkt oft überwältigend. Durch die Bepflanzung im Hintergrund mit dunkelblättrigen Pflanzen und im Vordergrund mit hellblättrigen Gewächsen wirkt die Fläche künftig weniger wie ein Fußballfeld, sondern wie ein überschaubarer Freibereich. Kleine Gärten wirken größer, wenn sie als ökologisch wertvoller Naturgarten mit dunkellaubigen oder roten bzw. orangefarbenen Blattpflanzen bestückt werden. Optisch sieht der Garten auch größer aus, wenn die Bepflanzung von der Terrasse bis zum hinteren Grundstücksende immer niedriger wird.

Terrasse mit Überdachung zum Wintergarten umfunktionieren

Kübelpflanzen benötigen häufig einen frostgeschützten Ort zum Überwintern. Für einen Wintergarten zu diesem Zweck muss die Fläche der vorherigen Gartenhütte nicht geopfert werden. Bequem und multifunktional ist eine Erweiterung der Terrasse um Wand- und Dachelemente aus Glas. Diese Alu-Glas-Konstruktionen genügen als Frostschutz. Außerdem können Bewohner hier sogar sonnige Wintertage verbringen, mit wenig Heizaufwand und freier Sicht in den neu gestalteten Gartenbereich.

Fazit: Einen Garten komplett neu zu gestalten, ist viel einfacher als das Umgestalten eines verwilderten Freibereichs. Gartenhütte oder Bäume lassen sich in eine Neueinteilung gut integrieren. Sollen Überbleibsel wie alte Baumstümpfe verschwinden, gibt es dafür umweltverträgliche Methoden, die lediglich etwas Nachhilfe und Geduld für ein paar Monate erfordern.