Alles, was du als Garten-Anfänger wissen musst
Klasse, du hast einen eigenen Garten! Herzlichen Glückwunsch!
Etwas so wundervolles benötigt ausreichend Pflege, es wird zu einem wichtigen Bestandteil in deinem Alltag werden – natürlich vorausgesetzt, du willst Zeit in deinen Garten investieren.
Was mich angeht, so sehe ich Garten weit mehr als ein Statussystem. Es ist ein Ort, an dem du unglaublich nah zur Natur arbeiten kannst, in der Erde graben und Ergebnisse sehen. Das ist unglaublich weit von vielen Arbeiten im Büro entfernt.
Bevor du aber an die praktische Arbeit gehst, ist es wichtig, dass du einige Dinge verstehst. Nichts anders als ein Koch, der verstehen muss warum manche Gewürze gut mit Speisen harmonieren und warum nicht. Erst das theoretische Grundwissen wird es dir ermöglichen gesunde Entscheidungen für deinen Garten zu treffen.
Was du über Erde verstehen musst
Jeden Frühling und Herbst machen sich unzählige Gärtner in Deutschland auf den Weg und tun was? Unkraut ziehen. Manche greifen dabei zu harten Chemikalien, andere bevorzugen das klassische Herausziehen. Aber manchen fehlt dabei wirkliches Wissen über die Erde, der Grundlage für deinen kompletten Garten.
Erde: Die Grundlage für deinen kompletten Garten
Es ist notwendig zu verstehen, dass die Erde in der Natur zwei natürlichen Entwicklungen unterworfen ist:
Es gibt keine „leere“ Erde
Weißt du was mit unbepflanzter Erde in der Natur passiert? Samen werden durch die Luft transportiert und landen darauf. Manchmal warten schon seit einiger Zeit Samen in der Erde und werden durchs Umgraben an die Oberfläche befördert.
Zum Keimen (aufleben) benötigen Samen immer folgendes:
Optimale Bedingungen zum Keimen = Wasser + Sonne + Nährstoffe
Bedeuetet: Wenn du Flächen in deinem Garten von Unkraut befreist und diese Flächen offen, also unbepflanzt bleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis dort neue Samen aufgehen. Mit diesem Grundverständnis kannst du dir viele Stunden im Garten sparen. Soll an einer Stelle nichts mehr wachsen, kannst du Unkrautvlies eingraben und sparst dir auf Jahre gesehen viel Arbeit.
Erde muss sich ernähren
Wann benutze ich Dünger? Wann sollte ich Mutterboden kaufen? Wann Sand? Wann verteile ich Kaffeesatz in mein Beet?
Diese und einige weitere Fragen wirst du nie ganzheitlich beantworten können, wenn dir das Verständnis über die Ernährung von Erde fehlt.
Pflanzen jeglicher Art entziehen der Erde Nährstoffe. Hinzu kommt Regen, der Nährstoffe aus den oberen Schichten der Erde wäscht und diese nach unten wandern lässt. Woher bekommt Erde nun Nährstoffe, um Pflanzen weiterhin ein gesundes Wachstum ermöglichen zu können?
- Zersetzung von organischen Materialien: Holz, Laub, Früchte und mehr werden von zahlreichen Organismen zersetzt. Dadurch gelangen Nährstoffe zurück in die Erde.
- Dünger: Ist die Zersetzung nicht möglich oder geht nicht ausreichend schnell voran, kann ein Gärtner Nährstoffe künstlich durch Dünger hinzuführen. Hierfür kann er Flüssigdünger benutzen, Kompost, Kaffeesatz und einiges mehr im Garten verteilen. Die Möglichkeiten sind zahlreich.
Bei diesen Dingen ist es aber wichtig zu beachten, dass Pflanzen, die die Erde als Grundlage benutzen, empfindlich sind. Bedeutet: Kippen wir lässig wieder und wieder Dünger in größeren Mengen auf die Erde, geht die Pflanze ein. Sind zu wenig Nährstoffe im Boden, geht die Pflanze ebenfalls ein. Es ist das Gleichgewicht, das zählt.
Was du bei Gartenwerkzeug beachten musst
„Du brauchst alles, was wir hier im Gartenmarkt haben!“ wird dir der Verkäufer erklären. Tatsächlich ist die Wahl des passenden Gartenwerkzeugs nicht nur herausfordernd, sondern auch ungemein wichtig. Denn das gewählte Werkzeug wird dich mehrere Jahre, wenn die Qualität passt, sogar Jahrzehnte, begleiten.
Für die Auswahl von Gartenwerkzeug gilt, wie auch bei der Auswahl von Küchenmessern: Qualität statt Quantität. Ich empfehle dir nach diesen beiden Regelungen einzukaufen:
- Benötige ich das Gartenwerkzeug mindestens 4 mal im Jahr?
- Habe ich bereits Gartenwerkzeug, das die Funktion des neuen Werkzeugs abdeckt? Wenn ja, rechtfertigt der Vorteil des neuen Werkzeugs die Investition?
Mit diesen beiden Regelungen hast du schon einiges an überflüssigen Käufen aussortiert. Denn mach dir bewusst: Das Werkzeug will nicht nur gepflegt werden, es wird auch Platz in deinem Keller bzw. Gartenhaus einnehmen.
Welches Werkzeug du für den Start brauchst
Ok, was benötigst du nun alles an Werkzeug im Garten? Suchst du eine Liste, dann bist du hier perfekt.
- Rasenmäher: Wenn du Rasen im Garten hast, brauchst du irgendeine Form von Rasenmäher. Ich hatte eine Zeit lang einen Elektrischen Rasenmäher, nutze aktuell einen Spindelmäher. Was ich zu Mährobotern denke, lest ihr hier. Schaut bei der Wahl des Rasenmähers nach der Größe eurer Rasenfläche. Prinzipiell gilt: Je größer, umso mehr Leistung benötigst du.
- Schubkarre: Wird immer wieder vergessen, ist bei kleineren Gärtern aber nicht notwendig. Wir benutzen die Schubkarre gerne, um Laub oder Gartenabfall zu transportieren, aber auch für Rindenmulch oder ähnliches – eine praktische Hilfe für den Alltag. Wie gesagt: Bei kleineren Gärten nicht notwendig, hier reicht ein Eimer.
- Spaten: Es gibt immer Fälle, wo du etwas umgraben willst. Setz auf einen guten Spaten.
- Gartenschere: Mein Garten-Begleiter. Gartenscheren finden immer wieder Verwendung, egal ob es jetzt um das Entfernen von Unkraut oder Beschneiden von Pflanzen geht. Wähle mit Bedacht. Ich nutze seit über 3 Jahren eine Gardena-Gartenschere und würde sie heute wieder kaufen.
- Rechen: Überall wo Laub anfällt, ist ein Rechen unverzichtbar.
- Säge: Immer wieder werden im Garten Sägearbeiten anfallen. Hierfür empfehle ich dir zwei Sägen: eine herkömmliche Astsäge (ich arbeite mit der Kobiki-Astsäge) und eine Astsäge mit Teleskopstiel. Letztere ist nur notwendig, wenn du ausgewachsene Bäume in deinem Garten hast.
Nochmal: Qualität vor Quantität
Es gibt so viele Werkzeuge, die zu einem überaus günstigen Preis angeboten werden. Aber gerade im Garten, wo Werkzeuge unter großer Belastung stehen und verlässlich sein sollen, ist billiges Gartenwerkzeug eine Last statt Hilfe.
Daher empfehle ich dir: Geh nicht nur nach dem Preis, sondern nimm dir Zeit zum Vergleichen und Prüfen, bevor du dich für ein Werkzeug entscheidest. Glaub mir, du wirst dankbar für die Extraminuten gewesen sein.
Von Gärtner zu Gärtner: Was ich dir noch sagen wollte
Die Arbeit im Garten ist so umfangreich – und zweifelsohne lernt man nie aus. Bevor du dich an die Arbeit machst weiter durch meine Webseite zu surfen oder aber direkt in den Garten zu gehen, lass mich dir noch etwas sagen.
Wie du mit Laub umgehen solltest
Mit dem bisherigen Wissen könnte dir ein Problem bewusst werden: Wenn Nährstoffe entweder durch Dünger oder Zersetzung in den Boden gelangen, was bewirkt dann das Aufsammeln von Laub?
Tatsächlich raubt das Entfernen von Laub dem Garten Nährstoffen. Gut zu wissen, dass die Erde sich auch von anderen Stellen Nährstoffe sammelt. So z.B. von abgeschnittenen Grashalmen beim Mähen und ähnlichem. Auch hier dürfte dir wieder ein Problem auffallen: Sammel ich nicht nur Laub auf, sondern habe auch noch einen Rasenmäher, der den Rasenschnitt aufsammelt: Woher bekommt mein Rasen seine Nährstoffen?
Tatsächlich könnte es in solchen Fällen, ohne Dünger, eng für deinen Rasen werden. Das ist einer der Gründe, warum ich einen Spindelmäher benutze.
Wenn du Laub aufsammelst, hast du mehrere Möglichkeiten es zu entsorgen. Generell gilt: Laub = Nährstoffe. Versuch die Nährstoffbilanz in deinem Garten zu halten.
- Kompost: Manche werfen Laub auf den Kompost. Bei einem kleinen Garten funktioniert das, bei einem größeren wird der Komposter nicht ausreichen.
- Laubkomposter: Etwas anderes ist dagegen der Laubkomposter. Hier wird aus Maschendraht ein Kreis gebildet, darin das Laub aufbewahrt. Es wird in den kommenden Wochen und Monaten mehr und mehr zersetzt und dient später als wertvoller Dünger.
- Gartenabfall: Manche sammeln Laub, füllen es in Säcke und entsorgen es beim Kompostwerk oder einer ähnlichen Einrichtung. Wenn es nicht aus Platzgründen ist, rate ich davon ab. So viele Nährstoffe gehen deinem Garten hier verloren.
- Wald: Manchmal kann Laub in einen nähe gelegenen Wald gebracht werden. Dort stört das Laub nicht und gelang so natürlich in die umliegende Erde deines Gartens zurück. Ebenfalls eine schöne Lösung.
Wie du Rasen mähst
Schau dir dazu diese Infoseite an. Hier findest du alles erklärt.