Obst und Gemüse das ganze Jahr lang – längst haben wir uns an diese in unseren Breitengraden luxuriöse Versorgung gewöhnt. Und das nicht nur, weil in den Supermärkten jederzeit alles zu haben ist, sondern auch, weil immer mehr Hobbygärtner alte Techniken der Haltbarmachung wiederentdecken.

Einwecken, einkochen, einlegen

Da wird eingeweckt, eingekocht und eingelegt, was das Zeug hält, aber auch fermentiert, gepökelt, geräuchert. All diese traditionellen Spielarten der Lebensmittelhaltbarmachung sorgen dafür, dass auch in Zeiten, in denen Feld und Garten nichts hergeben, die Vitaminversorgung gewährleistet bleibt. Sauerkraut etwa, also milchsauer vergorener Weißkohl, liefert in Winterzeiten fast 15 mg Vitamin C auf 100 Gramm. Und Apfelkompott schmeckt, verfeinert mit etwas Zimt, in der Weihnachtszeit doppelt so gut. Viele Haus- und Küchengärtner möchten aber auch jenseits des Sommers das Gefühl von erntefrischem Obst und Gemüse nicht missen. Schließlich geht nichts über die selbstgemachte Insalata Caprese, bei der die Tomaten direkt vom Strauch und der Basilikum direkt vom Kräutertopf kommen!

Die Lösung ist ein eigenes Gewächshaus, mit dem sich den äußeren klimatischen Bedingungen trotzen lässt. Ein Gewächshaus ist ein Haus, in dem unter besonders günstigen klimatischen Bedingungen Pflanzen gezüchtet werdenkönnen – natürlich auch solche, die nicht nur der Zierde dienen, sondern einen Beitrag zu den Mahlzeiten (und damit indirekt zur Haushaltskasse) leisten. Überzeugt das Gewächshaus neben seiner Funktion dann auch noch mit nordisch-minimalistischem Design, kann es guten Gewissens in den Garten einziehen – oder sogar auf den Balkon, denn die neuen Mini-Gewächshäuser berücksichtigen auch den Trend zum Nachbalkon. Stellt man hier ein kleines Gewächshaus auf, haben frische Tomaten immer Saison – und schmecken zudem um Klassen besser als die oftmals wässrige Supermarktware.

Frisch auf den Tisch

Möglich macht es – neben der Luftfeuchtigkeit – die optimale Temperatur, die in einem Gewächshaus herrscht. Glaswände sorgen für ideale Lichtverhältnisse, eine Gewächshausheizung (beispielsweise eine Petroleumheizung, die kostengünstig mit Lampenöl betrieben werden kann) hält den Anbauort frostfrei und verlängert damit die Ernte-Saison. Schließlich ist es ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Temperatur im Gewächshaus nicht unter achtzehn Grad fällt und Pflanzen keine Frostschäden bekommen. Tipp: Ist es draußen sehr kalt, kann eine DIY-Isolation aus Noppenfolie wahre Wunder wirken. Ein Foliengewächshaus lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick selber bauen – stabiler wird’s mit einem Gewächshaus aus Glas. Das macht meist auch optisch weitaus mehr her als eine Plastikfolie und fügt sich nahtlos ins elegante Gesamtbild von Balkon und Terrasse ein.

Ein Balkongewächshaus kann sich für Tomaten aber auch jenseits der kühlen Jahreszeit bewähren. So nämlich reagiert das Nachtschattengewächs extrem sensibel auf Nässe von oben. Gerade Balkone, die nicht überdacht sind, lassen Tomaten aber oft im sprichwörtlichen Regen stehen. Ein kleines Gewächshaus bietet hier nicht nur Kälte-, sondern auch Nässeschutz. Im unbeheizten Gewächshaus werden Tomaten und mediterrane Kräuter im Winter jedoch nicht gedeihen. Wer sein Gewächshaus nicht heizen möchte, stellt vor der kalten Saison auf Gemüsesorten wie Spinat um. Diese können nicht nur problemlos im unbeheizten Gewächshaus überwintern – ihnen tut etwas Frost sogar gut. In den Wintermonaten liefert das Gewächshaus aber nicht nur Winterspinat – auch Kohlgemüse, Wirsing und Porree gedeihen jetzt gut. Diese saisonale Bewirtschaftung garantiert eine ganzjährige Ernte, bei der es heißt: eben noch im Gewächshaus – jetzt frisch auf dem Tisch.