Ich hatte euch vor einigen Tagen geschrieben, dass ich plane mir einen Liguster-Bonsai zuzulegen. Nun, kurz gesagt: er ist angekommen! Ich zeige euch den frisch aus dem Paket entnommenen neuen grünen Freund auf der Fensterbank.
Ich hatte den Liguster am Freitag Abend bestellt. Da wir über das Wochenende unterwegs waren, wollte ich vermeiden, das er am Samstag geliefert wird, wenn wir nicht zuhause sind. Das lange Liegen im Karton dürfte dem Bonsai nicht gut tun.
Nun, vorgestern, am Dienstag, ist er angekommen. Das Paket mit dem Liguster-Bonsai war interessant aufgebaut. Der Liguster selbst war mit der Schale liegend an der Kartonwand festgeschraubt, der Boden mit Frischhaltefolie umwickelt. Zusätzliches Styropor schützte den Bonsai und hatte die restlichen zum Anfänger-Set gehörenden Elemente verpackt. Das Paket beinhaltete folgendes:
- Den Liguster Bonsai
- Schale und Unterschale
- Lavagranulat
- Schere
- Bonsaibuch „Bonsai “ von Werner M. Busch
Womit ich nicht gerechnet hatte, war das das Lavagranulat. Dieses wird speziell für den Liguster angeboten und auf die Unterschale gelegt. Wenn dann der Bonsai gegossen wird, bleibt das in die Unterschale laufende Wasser am Granulat und erzeugt so eine feuchte Umgebung. Diese ist für den Liguster wichtig, da dieser erst so gesund wächst.
Die Suche nach einem passenden Standort
Nach dem Auspacken und Bewundern stellte sich die Frage, wo der Liguster stehen sollte. Der von mir erdachte Standort auf dem Schreibtisch war unpassend, bot er ja zu wenig Sonnenlicht. Gewählt wurde stattdessen eine Fensterbank, die in Richtung Westen weist. Hier ist es hell und zudem schattig, was für den Liguster ideal ist.
Ich hatte mir zu Beginn Sorgen gemacht, dass der Liguster mit der kalten Fensterbank Probleme haben könnte. Wie mir jedoch vom Händler versichert wurde, dürfte das keine Probleme machen, im Gegenteil. Der kühle Untergrund soll dem Liguster-Bonsai gut tun.
Ich werde beobachten, wie gut der Liguster mit der gewählten Position zurechtkommt.
Die Qualität des Bonsais
Der Liguster ist wunderschön und mit einem Alter von 9 Jahren wirklich sehenswert. Dennoch gibt es zwei Punkte, die mir negativ aufgefallen sind. Das erste sind die sichtbaren Spuren vom Drahten.
Beim Drahten wird der Bonsai mit einem Draht umwickelt, um ihn in eine gewünschte Form wachsen zu lassen. Wird der Draht jedoch zu lange dran gelassen, frisst er sich beim zunehmend dickeren Stamm in das Holz hinein. Das sorgt für hässliche Spuren.
Da der Liguster relativ flott wächst, hoffe ich, dass die Spuren verschwinden.
Ein zweiter Punkt war ein Wurm, der scheinbar mit der Lieferung gekommen war. Dieser saß auf der Erde und wurde entfernt, hatte jedoch zuvor viele der Blätter angefressen und somit braun werden lassen. Diese habe ich mit der mitgelieferten Schere vorsichtig entfernt.
Die beiden Punkte sind nur meine Beobachtung, sie sprechen, wie ich meine, nicht gegen den Kauf. Wenn man die Arbeit von 9 Jahren mit 40 Euro bezahlt, sind kleine Nachteile voll nachvollziehbar.
Die kommenden Wochen und Monate
Jetzt erst beginnt der Spaß :-). Ich freue mich die Entwicklung des Liguster verfolgen und meine Erfahrungen beim Umtopfen, Düngen, Drahten und Beschneiden zu machen. Ich werde euch gerne immer wieder ein Update geben.
Respekt, das ist wirklich mutig, eine Pflanze, wie einen Bonsai, dessen Haupteigenschaft seine Individualität ist, auf gut Glück im Netz zu kaufen.
Ich kaufe nur Pflanzen online, von denen ich mir vorher schon ein ausreichendes Bild machen konnte. Viele seriöse Händler bieten dies an und stellen jede Pflanze einzeln zum Kauf ein.
Pflanzen lediglich mit einem Beispielbild zu deklarieren, zeugt m.E. nicht von sonderlicher Professionalität – halt profitorientierte Massenabfertigung.
Diese sprichwörtliche Katze im Sack ist für mich ein Grund, ein Produkt nicht zu kaufen. Besonders bei einem Bonsai kommt es ja eben auf Details an, die schlussendlich den aussschlaggebenden Kaufgrund ausmachen.
Aber immerhin hattest du doch Glück mit deiner Pflanze, sie hat einen wirklich netten Habitus. Angesichts des Preises lässt sich da schon fast über die Narben hinwegsehen.
Aber da stellt man sich die Frage: Hätte man ein solches Exemplar auch gekauft, wenn man die Auswahl gehabt hätte?
@Ben: Rückblickend betrachtet hätte da echt einiges schief gehen können. Ich bin mit meinem Bonsai aber sehr zufrieden. Ich hatte beim Einkauf, wenn ich das noch recht in Erinnerung habe, bewusst auf positive Bewertungen von früheren Käufern geachtet. Aber würde ich mir einen Bonsai in Zukunft holen, würde ich ihn wohl direkt auswählen.
PS: Spannender Blog, den du betreibst :-)