Ein selbstgemachter Gemüseauflauf mit frisch geernteten Karotten, Paprika und Zucchini – klingt gut, oder? Tatsächlich ist Gemüse aus dem eigenen Garten nicht nur lecker, das Ernten und Zubereiten macht auch noch richtig Spaß! Unter den richtigen Voraussetzungen kannst du aus vielen Gemüsesorten neue Pflanzen gewinnen. Die folgenden 7 Tipps verraten, wie sich Grünzeug am besten vermehren lässt.

#1 Gemüsebeet planen

Bevor es mit der Gemüseanzucht losgehen kann, sollten zunächst geeignete Gemüsesorten ausgewählt werden. Also: überlege, welches Gemüse du am liebsten isst und schon kann es losgehen. Falls du dich noch fragst, ob man Gemüse auch als Gartenanfänger anbauen kann – ja, das geht! Unkomplizierte Gemüsesorten mit verlässlichem Ertrag sind z. B. …

  • Erbsen: Das Rankgemüse schmeckt lecker und ist einfach zum Anbauen. Weil Erbsen in die Höhe wachsen, braucht man sehr wenig Platz. Die grünen Vitaminbomben sind Kletterkünstler, doch sie brauchen Stäbe oder Stangen als Rankhilfe. Für Erbsen ist ein durchlässiger und nährstoffreicher Boden Voraussetzung. Weil sie keine Hitze vertragen, sät man sie bereits bis Mitte April aus.
  • Knoblauch: Diese Knolle ist besonders als Gewürz beliebt. Zur Anzucht steckt man im Herbst Knoblauchzehen in die Erde und hält das Beet unkrautfrei. Im darauffolgenden Sommer werden die Blätter braun und die Wurzel kann aus der Erde geholt werden.
  • Mangold: Die Gemüsepflanze ist pflegeleicht und stellt daher keine besonderen Ansprüche. Sie ist mindestens genauso gesund wie Erbsen und deshalb eine Überlegung wert. Mangold wird von Ende März bis Ende Mai gesät und kann bereits im Juni geerntet werden.

#2 Passende Samen einsetzen

Für optimales Pflanzenwachstum sind passende Samen notwendig. Wichtig: Achte beim erstmaligen Aussäen auf hochwertige Gemüsesamen. So stellst du sicher, dass du die jeweilige Gemüsesorte auch in der nächsten Saison noch mit den gleichen Qualitätsmerkmalen ernten kannst.

Genau das Gegenteil kann passieren, wenn die Wahl auf nicht samenfestes Saatgut fällt: Während du dich im Vorjahr z. B. über gelbe und runde Kürbisse gefreut hast, fällt die Ernte im darauffolgenden Jahr vollkommen andersaus. Die Kürbisse sind vielleicht grün, vielleicht länglich – aber ganz sicher nicht das, womit du eigentlich gerechnet hast…

#3 Idealen Standort wählen

Für den Gemüseanbau eignet sich am besten ein Gewächshaus oder die Fensterbank. Die Hauptsache ist, dass es sich um einen sonnigen Standort mit Temperaturen von 18-20 Grad handelt. Bei der Gemüseanzucht in der Wohnung wären das zum Beispiel Fensterbänke in Süd-Ost Richtung. Für noch mehr Licht empfehlen sich spezielle Anzuchtlampen, denn sie bewirken, dass sich die eingesetzten Keimlinge noch besser entwickeln.

Ausreichend Licht ist für das Pflanzenwachstum und die Photosynthese sehr wichtig. Wenn es zu dunkel ist, versucht die Gemüsepflanze in Richtung Lichtquelle zu wachsen. Dadurch vergeilt sie, d. h. sie wird außerordentlich lang und dünn. So bildet sich kein gesunder Pflanzenkörper, der das spätere Gewicht der Früchte tragen kann.

#4 Große Pflanzengefäße aussuchen

Ausreichend große Töpfe sind nötig, damit Pflanzen optimal wachsen und gedeihen. Je größer das ausgewählte Gefäß, desto mehr Wasser und Nährstoffe werden nämlich gespeichert. Das Wurzelwerk der Gemüsepflanze kann sich zudem großzügig ausbreiten.

Ob klassischer Tontopf oder praktischer Kübel: Solange das Gefäß nur groß genug ist, gibt es viele Behältnisse, die sich für die Gemüseanzucht eignen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – ein ausgefallener und kreativer Pflanzentopf kann zum echten Blickfang werden!

#5 Anzuchterde verwenden

Ist für die Gemüseanzucht jede Erde geeignet? Nein, denn am besten verwendest du Anzucht- oder Aussaaterde. Wie der Name verrät, kommt diese spezielle Erde für das Aufziehen von selbstgepflanzten Keimlingen zum Einsatz. Anzuchterde ist nährstoffarm, sodass das Wurzelwachstum verstärkt wird. Die Keimlinge entwickeln gut verzweigte Wurzeln und wachsen nicht zu schnell in die Höhe. Diese Erde hat auch eine lockere Konsistenz und bleibt dadurch gleichmäßig feucht.

Wenn die Keimlinge einige Zentimeter groß sind und es warm genug ist, müssen sie umgesetzt werden. Besonders gut eignet sich Gemüseerde: Sie enthält mehr Nährstoffe und ist grober. Die Pflanzen werden gut versorgt und die Wurzeln finden besseren Halt.

#6 Gemüsepflanzen bewässern

Nach der Aussaat solltest du die Samen ausreichend bewässern. Damit die Gemüsepflanzen perfekt wachsen, muss die Erde immer feucht sein. Als Faustregel gilt: Wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt, ist es Zeit für die Bewässerung.

Bekommen die Pflanzen zu viel Wasser, kann Staunässe entstehen. Sobald die Triebe aus der Erde hervortreten, muss diese Vernässung unbedingt vermieden werden. Ansonsten werden die jungen Wurzeln beschädigt und die ersten Blätter beginnen zu welken. Überprüfe daher regelmäßig Über- und Untertopf auf Wasserrückstände.

#7 Pflänzchen Raum geben

Sobald die Gemüsepflanzen eine entsprechende Höhe erreicht haben, müssen sie pikiert, d. h. voneinander getrennt werden. Ansonsten konkurrieren die einzelnen Pflänzchen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Es entsteht großer Wachstumsstress – gar nicht gut für das frisch gezüchtete Grünzeug.

Zum Pikieren müssen die kleinen Gemüsepflanzen aus der Anzuchterde geholt und separiert werden. Dazu verwendet man am besten einen Löffel oder Pikierstab. Anschließend setzt du die Pflänzchen in eigene Töpfe und gibst ihnen so genügend Platz, um sich gesund zu entwickeln.

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten bereichert jedes Gericht. Sorgst du als Hobby-Gärtner für optimale Wachstumsbedingungen, steht dem selbst angebauten Gemüse nichts mehr im Weg. Das erstmalige Aussäen des Saatguts ist nur der Anfang: Gemüsesorten kannst du ganz einfach vermehren!