Nach unserem Umzug in ein Haus mit recht großem Garten waren wir zu Beginn überfordert – was soll mit dem ganzen Platz gemacht werden? Nach einer nachdenklichen Phase folgte Begeisterung – was können wir alles mit dem Platz machen! Ein Abteil wurde für mein Hochbeet reserviert.
Für solche, die bisher nichts mit einem Hochbeet anfangen konnten, eine kurze Erklärung: Als Hochbeet wird eine Konstruktion bezeichnet, die das Erhöhen eines Beetes erlaubt. Dieses findet man somit nicht mehr am Boden vor.
Vorteile, die mich für das Hochbeet begeisterten:
- Dank der Höhe rückenschonendes Arbeiten
- Öffnungen in den Seiten durchlüften die Konstruktion und erlauben ein besseres Wachstum
- Das Erhöhen von der Erde schützt länger gegen Bodenfrost
- Schutz vor Tieren (Hasen, Kaninchen, Hunde)
Nach einigem hin und her entschloss ich mich ein eigenes Hochbeet zu bauen. Hierfür nahm ich die Ratschläge des Buches Garten – Das Grüne von GU: Gartenpraxis Schritt für Schritt in Anspruch, wo sich ein Teil dem Aufbauen des Hochbeets widmet.
Wie der Aufbau gelingt
Benötigt habe ich für den Bau folgendes: Schubkarre, Schaufel, Säge, Gartenschere, Messband
- Der Boden wird etwa 20-30 Zentimeter ausgehoben, dabei wird die Grasnarbe unbeschadet an die Seite gelegt und die Erde gesammelt.
- Nun folgt das Einlegen des Holzrahmens (ich nutzte hierfür Einwegpaletten) und die dazugehörige Befestigung.
- Ich habe das Hochbeet nachträglich außen mit einem Unkrautvlies ausgestattet. Den Bericht dazu liest ihr hier.
- Der Boden wird nun mit Geäst gefüllt, etwa 30-50 Zentimeter (je nach Gesamthöhe), hierauf folgen dann etwa 20 Zentimeter Laub. Für den Bau dürfte sich also der Herbst und Winter bis Nachwinter gut eignen, weniger der Frühling und Sommer.
- Ausgelegt werden nun die zuvor gesammelten Grasnarben, die, wie ein Teppich, einen festen Übergang darstellen. Ein Gemisch aus Erde und Humus (aus unserem Komposter entnommen) bildet dann die letzte Schicht und wird bis zur gewünschten Höhe aufgefüllt.
Achtung: Es gilt die Höhe zu erreichen, die von den später eingepflanzten Samen benötigt wird. Reicht die Erde nicht aus, kann Mutterboden günstig oder kostenfrei von Baustellen abgeholt werden (siehe Kleinanzeigen) oder frische Erde aus dem Baumarkt geholt werden. Auch Walderde stellt, sobald von Wurzeln gereinigt, wichtige Nährstoffe bereit.
An das Bepflanzen gehen
Wie manche wissen, bin ich als Hobby-Gärtner nicht gerade der erfahrendste (anders als Mit-Bloggerin Sonja). Jedoch hatte ich (wieder dank des erwähnten Buches) erfahren, dass sich manches Gemüse und Obst nicht verträgt.
Entschieden habe ich mich dieses Jahr für Möhren, genauer gesagt die Daucus Carota, gefunden im Baumarkt. Nach einem nicht so guten Start (näheres im Möhren-Artikel) scheint die Verteilung gut gelungen zu sein. Ich warte sehnsüchtig auf August/September, wo voraussichtlich geerntet wird.
Falls möglich, plane ich noch dieses Jahr nach der Ernte weiteres Saatgut einzusetzen. Mit einer übergeworfenen durchsichtigen Folie sollte die Wärme gut gehalten werden.
Euer Feedback
Habt ihr Fragen zum Hochbeet oder wollt eure Meinung loswerden? Nutzt das Kommentarfeld unten und lasst euch aus.
Besonders schick sieht es das Hochbeet nicht aus, es erfüllt aber sicher seinen Zweck und man hat sicher ordentlich Geld gespart.
Mir gefällt es optisch sehr, aber jedem das seine :-)
Geschmäcker sind eben verschieden. Ich finde es nun auch nicht umwerfend schön, aber grundsätzlich mag ich diesen Paletten-Style. Mein Tipp wären sonst noch die handelsüblichen Holzkomposter.
@Manuela: Gefällt mir. Mir wurde auch schon empfohlen eine einfache Metallwanne auf Palette zu nehmen. Solche Konstruktionen werden gerne benutzt, wenn z.B. Wasser transportiert wird. Dann halt mit Löcher im Boden, damit die Feuchtigkeit sich nicht sammelt. Mal sehen was das Gartenjahr so bringt…
Ich finde dein Hochbeet, dafür dass du es selber gebaut hast, sehr gelungen. Darauf kann man ja stolz sein :) Wir haben auch ein Hochbeet Marke Eigenbau im Garten und haben verschiedene Kräuter sowie Kartoffeln und Blumenkohl gepflanzt. Habe hierzu übrigens eine tolle Übersicht gefunden, in der gezeigt wird, welche Pflanzen miteinander im Hochbeet harmonieren. An sich ganz praktisch für alle Neulinge im Garten :)
Hey, ich habe deine Seite gerade entdeckt und es ist echt beeindruckend. Dein Hochbeet ist echt gut geworden. Ich habe leider nicht soviel Platz und baue bei mir auf dem Balkon Gemüse an. Schau doch einfach mal bei mir vorbei. http://www.balkonernte.blogspot.de
Dort kannst du sehen, was bei mir alles so wächst.
Schöne Grüße Sebastian
@Sebastian: Gefällt mir dein Blog. Besonders die Artikel zum Thema Kräuter trocknen. Wir überlegen uns in Zukunft ebenfalls Kräuter anzupflanzen, da werden wir sicherlich auf deine Artikel zurückgreifen. Schönen Start in die Woche!
Hallo Viktor,
erst einmal Glückwunsch zum gelungenen Hochbeet :-). Uns hat das Hochbeet echt einiges an Zeit und nerven gekostet, so einfach ist der Bau dann doch nicht.
Trotzdem nach harter Arbeit und viel Zeit haben wir jetzt auch unser eigenes Hochbeet in unserem Garten und sind super happy.
Vielen Dank für den super Artikel!
Gruß
Christian
Moin, ich finde das Hochbeet klasse, würde aber wahrscheinlich die Paletten eher nach außen packen, da man dann wunderbar kleine Pflanzen und Blumen hineinstellen kann, was nicht nur die Optik verbessert, sondern auch noch mehr Möglichkeiten für mehr Pflanzenwelt. Aber das nur so als Tipp..Mein Projekt startet tatsächlich im Herbst und dann mach ich das so. Allen Profi- und Hobbygärtnern einen schönen Sommer. VG Oli