Das wärmere Klima der letzten Jahre bringt viele von uns auch im Spätherbst noch immer regelmäßig in den Garten. So manch leckerer Schatz wächst bis in den Dezember hinein, ein paar späte Äpfel oder auch deftige Sorten Wurzelgemüse, wie Radieschen und Möhren, sogar ein paar besonders hartgesottene Tomatensorten lassen sich noch finden. Spätestens im Dezember wird es dann allerdings Zeit, dass wir unseren Garten winterfest machen, damit wir auch im neuen Jahr viel Freude daran haben können.
Rund um die Gartenlaube
Der erfahrene Hobbygärtner weiß natürlich längst, welche Wurzeln mit Rindenmulch geschützt werden und welche Pflanzen ins Winterquartier umziehen müssen, um den Haus- oder Schrebergarten auf den Winter vorzubereiten, aber auch abseits des geliebten Grüns kann ein aufmerksamer Blick vor bösen Überraschungen im Frühjahr schützen. Unbedingt sollte alles mit stehendem Wasser entleert werden. Nicht nur die Rohre in und um die Gartenlaube herum, sondern auch Regenfässer, Grundwasserpumpe und wenn vorhanden, auch die Abwassergrube, die vor dem Frost noch einmal fachmännisch geleert werden darf. Ein kritischer Blick in die Regenrinne darf auch nicht fehlen, denn gerade im Herbst verstopfen diese schnell mit herabgefallenem Laub, sodass sie unter Umständen nicht vollkommen leerlaufen. Da sich gefrierendes Wasser ausdehnt, können Rinnen, Rohre und Reservoire dadurch im Winter platzen und den Start in die neue Gartensaison zu einer unschönen und sogar teuren Angelegenheit machen.
An einem windigen Tag kann der Handrücken ein guter Sensor für Luftzug an den Fenstern und Türen sein. Findet man undichte Stellen, werden diese natürlich vor dem Winter noch abgedichtet, damit empfindliche Pflanzen und Elektrogeräte nicht erfrieren. Viele haben heutzutage LCD-Fernseher im Garten, welche Minusgrade so gar nicht mögen. Auch ein Blick in den Geräteschuppen darf nicht fehlen, um das gut sortierte Werkzeug auf Vollständigkeit zu überprüfen, denn einige dünne Kunststoffschippchen zerbrechen einfach, wenn sie aus Versehen im Beet überwintern müssen.
Den Frost zur Unkrautbekämpfung nutzen
Gerade Brennnesseln sind in den meisten Gärten nicht als Heilkraut gern gesehener Gast, sondern als Unkraut verhasst. Wer den Frost nutzen will, um diese mehrjährige Plage endlich loszuwerden, sollte sie kurz vorher noch einmal ausgiebig gießen. Der nasse Boden gefriert mit dem Frost und zerstört die Wurzeln bis in mehrere Zentimeter Bodentiefe. Nach dem Tauwetter braucht man dann die oberirdischen Pflanzenteile nur noch herauszuziehen und ist oft den unliebsamen Gast für lange Zeit losgeworden. Unkräuter mit weniger tiefreichenden Wurzeln können einfach im Herbst wachsen und gedeihen und im frostigen Winter dann getrost erfrieren.
Mit Vorsicht sollte allerdings bedacht werden, dass auch in der Nähe befindliche Nutzpflanzen unter Umständen die Frostkur nicht schadlos überstehen, wenn Giersch, Brennnessel und Co. auf diese Art und Weise eliminiert werden.
Nagerhöhlen nicht antasten
Findet man einen Igel oder anderen Nager, der es sich zum Überwintern bequem gemacht hat, sollte man ihnen die Winterruhe ruhig gönnen, denn viele dieser Tiere stehen unter Artenschutz und zum Anderen weiß man so zumindest, wo sie nisten. So kann man im neuen Jahr gezielt reparieren und Schutzmaßnahmen gegen künftige vierbeinige Besucher ergreifen. Außerdem hilft ein gut gehüteter Igel enorm gegen nervige Schädlinge, die er mit Vergnügen einfach schmatzend verspeist.