Je kälter die Temperaturen, desto geringer ist das Wachstum des Rasens. Dennoch benötigt er zum Ende der Saison Zuwendung: Das herbstliche Verwöhnprogramm sorgt dafür, dass der grüne Teppich die kalte Jahreszeit ohne Probleme übersteht. Wer auch im nächsten Jahr einen schönen Rasen haben möchte, sollte daher verschiedene Pflegemaßnahmen ergreifen.
Rasenfilz entfernen
Um den Rasen winterfest zu machen, sollte er spätestens Anfang Oktober vertikutiert werden, damit Rasenfilz sowie Moos vor dem Winter entfernt werden. Auf diese Weise erhält die Grasnarbe mehr Licht und Luft. Bevor der Vertikutierer zum Einsatz kommt, sollte der Rasen auf eine Höhe von etwa vier Zentimetern gekürzt werden. Anschließend empfiehlt es sich sowohl längs als auch quer zu vertikutieren. Auf das Vertikutieren eines Rollrasens im ersten Jahr sollte hingegen verzichtet werden. Hier sind die Wurzeln noch nicht ausreichend mit dem Boden verwachsen, somit wäre das Vertikutieren für die Pflege des Rollrasens nicht förderlich. Gleiches gilt für frisch angesäte Flächen.
Lücken schließen
Nach dem Vertikutieren sind oft viele kahle Flächen zu sehen. Kleinere Lücken wachsen in der Regel schnell von selbst wieder zu. Bei größeren Stellen empfiehlt sich eine Nachsaat: Nur so schließen sich die Löcher noch vor dem Winter. Hierzu sollte vor dem Verteilen der Saat die Erde an den entsprechenden Stellen aufgelockert werden. Besonders gleichmäßig und schön wird das Ergebnis, wenn die Saat mit spezieller Rasenerde bedeckt, gut festgetreten oder gewalzt wird. Eine regelmäßige Bewässerung ist wichtig. Da die Erde bis zur Keimung nicht austrocknen darf, sollte bei ausbleibendem Regen täglich gegossen werden.
Rasen mähen
Ein Rasen sollte grundsätzlich so lange gemäht werden, wie er wächst. Dies ist der Fall, wenn die Temperaturen nachts nicht unter 10 Grad Celsius sinken. Spätestens Ende November steht damit ein letzter Mähtermin an. Anders als in den warmen Sommermonaten gilt es nun, die Schnitthöhe nicht zu kurz zu stellen. Da die Halme im Winter weniger Licht bekommen, benötigen sie eine größere Fläche für die Photosynthese. Eine Rasenhöhe von vier bis fünf Zentimetern sollte daher nicht unterschritten werden.
Dünger ausbringen
Herbstdünger tragen entscheidend dazu bei, den Rasen winterfest zu machen. Sie sind mit Kalium angereichert und stärken die Halme gegen Frost. Der Nährstoff senkt den Gefrierpunkt des Zellsafts und sorgt so dafür, dass das Gras auch bei Minusgraden flexibel und widerstandfähig bleibt. Normaler Rasendünger ist für die Herbstdüngung nicht geeignet: Er enthält zu viel Stickstoff. Dieser lässt das Gras schneller wachsen und macht es anfälliger für Kälte. Der ideale Zeitpunkt für das Düngen ist die Zeit zwischen September und dem letzten Mähen.
Laub entfernen
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Pflege des Rasens ist die Entfernung des Herbstlaubs. Bleiben die Blätter liegen, nehmen sie dem Gras das ohnehin schon spärliche Licht und verhindern, dass genug Sauerstoff durchdringt. Das kann dazu führen, dass einzelne Stellen gelb werden, verschimmeln – oder vielleicht sogar vollständig absterben. Um den grünen Teppich bis ins nächste Jahr hinein schön zu halten, sollte daher regelmäßig gekehrt werden. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da sich in größeren nicht einsehbaren Laufhaufen Tiere wie Igel eingenistet haben können. Das zusammengekehrte Laub eignet sich hervorragend als Winterschutz auf Gemüse- und Staudenbeeten.