Wer im relativ kühlen Mai Tomatensträucher gepflanzt hat, wird jetzt mit etwas Verzögerung die ersten Früchte an seinen Pflanzen finden. Normalerweise wären sie jetzt schon so langsam rot, aber die erst später einsetzende Wärme hat den Wuchs etwas zurückgehalten.

Trotzdem kann man jetzt zusehen, wie die Pflanzen täglich größer und die kleinen Tomatenfrüchte immer mehr an Volumen zunehmen. Damit dies auch im gewünschten Umfang geschehen kann, müssen die Tomatenpflanzen ordentlich Wasser und Nährstoffe bekommen.

Wer nicht beim Einpflanzen der jungen Pflanzen einen kleinen Blumentopf schräg an den Wurzelbereich eingesetzt hat und dort das Gießwasser direkt an die Wurzeln leiten kann, sollte immer ordentlich nur die Füße der Tomate gießen.

Die Blätter sollten nicht mit Wasser in Berührung kommen, die Gefahr der Krautfäule ist zu groß. Rund einen Monat nach dem Auspflanzen sollte mit der Düngung begonnen werden, spezieller Tomatendünger ist im Handel erhältlich.

Die Pflege der Tomatenpflanzen

Damit die Pflanzen ordentlich nach oben wachsen und einen großen Stamm ausbilden, muss zwischen den Blattachseln ausgegeizt werden. Das heißt, die zwischen Stamm und Seitentrieb – sich übrigens immer wieder neu bildenden – kleinen Triebe müssen herausgebrochen werden. Das nennt man ausgeizen oder Geiztriebe beseitigen.

Dadurch bekommt die Pflanze ihre Kraft zum Wachsen nach oben und nicht (unnötig) in die Seiten. Sie würde sich ansonsten nur zu stark verzweigen und keine Kraft haben, um Früchte auszubilden.

Ab Ende August sollten die Blütenstände entfernt werden, damit sich nicht noch weitere Tomaten bilden. Diese würden nicht mehr vollständig ausreifen und der Pflanze nur die Kraft nehmen, die sie für die bereits vorhandenen Tomatenfrüchte benötigt. Übrigens sind Tomaten Starkzehrer und sollten im nächsten Jahr nicht an die gleiche Stelle gepflanzt werden, wie in diesem Jahr, damit der Boden sich wieder erholen kann.

Vielleicht hast du mit unseren Tipps im Mai deine eigenen Tomatenpflanzen in den Garten oder auf den Balkon gepflanzt und erntest mittlerweile leckere und von der heimischen Sonne gereiften Früchte. Wenn dir diese Tomaten so gut schmecken, kannst du die Samenkerne in den Früchten dazu verwenden, die nächste Generation an Tomaten heranzuziehen.

Tomatenpflanze

Die kleinen Samenkerne gewinnen

Die kleinen Samenkerne, die in den Tomaten stecken und von einer gelartigen Substanz umgeben sind, sind der Start in eine neue Tomatengeneration.

  1. Pflücke vom Strauch Tomaten
  2. Höhle die Früchte aus und nimm das gesamte glitschige Fruchtfleisch mit den Kernen heraus
  3. Das gibst du dann in ein Glas mit kaltem Wasser, sodass sich die kleinen Kerne schon nach kurzer Zeit aus dem Gelmasse lösen. Das muss sein, denn diese Gelmasse verhindert in den Tomaten, dass die Kerne zu keimen beginnen.

Einmal abduschen und dann ruhen

Die Samenkerne sollten einmal unter fließendem kalten Wasser abgespült werden, um auch wirklich die letzten Reste vom Fruchtfleisch zu entfernen. Das geht sehr gut, wenn Sie die Kerne in ein feines Küchen-Haarsieb geben.

Anschließend kommen sie zum Trocknen auf Küchenpapier und können nach dem Trocknen in einem Behälter aufbewahrt werden. Samen von Tomaten können ohne Weiteres 5 Jahre lang aufbewahrt werden und von einer einzigen Tomate lassen sich mühelos 30 neue Pflänzchen ziehen.

Das funktioniert mit allen Tomaten, die man beim Obsthändler oder im Supermarkt kauft. Würde man jedoch stets die Samen von den gleichen Tomaten nehmen, würden im Laufe der Jahre die jeweiligen Tomatenpflanzen immer kleinere Früchte ausbilden. Interessant sind auch die sogenannten alten Tomatensorten, die man vielleicht von einem begeisterten Sammler alter Obst- und Gemüsepflanzen bekommen kann.