Wenn wir an lauen Sommerabenden wieder gern bis spät abends draußen sitzen, können uns dort herumfliegende Tierchen die Freude daran vermiesen. Insbesondere bei gemütlichen Abendessen oder Grillpartys bekommen Wespen schnell das Gefühl, als VIP-Gäste dazustoßen zu müssen. Worauf Sie bei der Gestaltung Ihres Gartensachten sollten und wie Sie ihn bereits mit ein paar Tricks und Angewohnheiten von Wespen freihalten, erfahren Sie hier.

Warum uns Wespen keine Ruhe lassen

Natürlich verstehen wir, dass Wespen ebenso etwas von unserem leckeren Essen haben wollen. Allerdings würden wir uns trotzdem wünschen, dass sie sich ihre Nahrung woanders suchen.

Die meiste Zeit über tun sie das auch. Wespen gehören nämlich von Natur aus zu den Raubtieren. Daher stehen auf ihrem gewöhnlichen Speiseplan andere Insekten, wie Fliegen oder Mücken. Mithilfe ihres scharfen Mundwerkzeugs schneiden sie das Fleisch in kleine Stückchen und füttern es anschließend an ihre Brut. Das darin enthaltene Eiweiß ist überaus wichtig für die Entwicklung der Larven.

Genau aus diesem Grund werden Wespen im Sommer übermäßig stark von Fleischgerichten angezogen. Sie benötigen es für ihre Vermehrung. Erst wenn die Larven ausreichend versorgt wurden, geht es an die Selbstversorgung. Nun werden vor allem Süßspeisen mit möglichst viel Zucker interessant.

Ein Phänomen, das vielen Menschen Jahr für Jahr auffällt, ist das gesteigerte Aggressionslevel der schwarz-gelb gestreiften Tierchen im Spätsommer. Der Grund dafür liegt darin, dass für sie mit Ende der Lindenblütenzeit ein Kampf ums Überleben beginnt.

Zu dieser Zeit, zwischen August und Oktober, hat die Natur nicht mehr allzu viel Nahrhaftes anzubieten während es zudem zunehmend kälter wird. Jetzt suchen Wespen hauptsächlich Nahrung für sich selbst und fokussieren sich dabei auf zuckerhaltige Speisen und Getränke.

Tipps für den Garten

Im Folgenden finden Sie einige Tipps und Tricks, wie Sie im Garten dafür sorgen können, dass er nicht mehr ganz so einladend auf Wespen und andere Insekten wirkt.

Tipp 1: Fenster und Türen absichern

Als erstes sollten Sie mithilfe von Fliegengittern an den Fenstern dafür sorgen, dass Wespen keinen Weg ins Innere Ihres Zuhauses finden. Darüber hinaus bieten Insektenschutztüren für Terrasse und Balkon idealen Schutz vor dem Eindringen der Tiere und lassen sich je nach Modell einfach verschieben.

Tipp 2: Die richtigen Pflanzen ‚anpflanzen‘

Pflanzen im Garten verschönern ihn nicht nur, sie riechen auch noch gut und versetzen uns damit vor allem an Schönwettertagen fast schon in Urlaubsstimmung. Doch Pflanzen können noch mehr. Denn während wir ihren Duft genießen, machen Wespen und andere fliegende Tierchen einen großen Bogen um bestimmte Pflanzenarten.

Durch Setzen von Pflanzen mit ätherischen Ölen, wie zum Beispiel Lavendel, Zitronenmelisse oder Katzenminze, verringern Sie die Attraktivität Ihrer grünen Oase in den Augen (und Nasen) der Wespen. Generell hilft die Verwendung ätherischer Öle, etwa in Form von Duftkerzen oder Duftlampen, dabei, die Tierchen fernzuhalten.

Tipp 3: Herumliegendes Obst entfernen

Verfaulendes Obst versprüht einen süßlichen Duft, der Wespen anlockt. Deshalb sollten Sie Fallobst sowie Obst am Esstisch, das nicht mehr frisch bzw. essbar ist, schnellstmöglich entfernen. Dasselbe gilt übrigens für Tierkadaver, die ebenso viele Wespen mit ihrem Geruch anziehen.

Tipp 4: Blattläuse bekämpfen

Blattläuse haben es in sich. Sie zerstören nicht nur Ihren geliebten Apfel- oder Marillenbaum, sondern geben dabei außerdem ein zuckerhaltiges Sekret ab, wodurch Wespen in Scharen angeflogen kommen. Noch ein Grund mehr also, dieses Ungeziefer ein für alle Mal zu beseitigen.

Tipp 5: Morsches Holz rechtzeitig beseitigen

Holz, das den Winter über morsch geworden ist, gilt es rechtzeitig im Frühjahr zu entfernen. Speziell für die Gemeine Wespe bietet dieses nämlich den optimalen Platz für den Nestbau, weshalb sich ihre Nester für Gewöhnlich an den beigen Ton anpassen. Um dem Nestbau zuvor zu kommen, sollte spätestens im April kein morsches Holz mehr herumliegen.

Tipp 6: Gartenmöbel nur mit leichten Mitteln behandeln

Damit im Frühling und Sommer alle Möbel wieder in altem Glanz erstrahlen, muss im Vorhinein ordentlich geputzt und poliert werden. Allerdings raten wir dazu, intensiv duftende Holzpflegemittel und Politur zu vermeiden, da ihr Duft Wespen anzieht.

Tipps beim Essen im Freien

Zu guter Letzt haben wir Ihnen hier noch ein paar Tipps für Essen und Grillpartys im Freien vorbereitet:

  • Geraten Sie nicht in Panik! Auch wenn das unkontrollierte Herumfliegen der Wespe Sie noch so nervt, sollten Sie ruhig bleiben und warten bis sie von selbst verschwindet. Wildes Herumfuchteln führt lediglich dazu, dass sie aggressiv wird.
  • Nicht anpusten! Der Versuch eine Wespe weg zu pusten führt leider nur selten zum gewünschten Ergebnis. Das von uns ausgeatmete Kohlendioxid ist nämlich ein Warnsignal für die Wespe und bedeutet Gefahr. Dadurch verfällt sie in den Angriffsmodus.
  • Helfen Sie sich mit zerstäubtem Wasser! Das Ansprühen einer Wespe mit zerstäubtem Wasser simuliert Regen und bringt sie dazu, ihr Nest aufzusuchen.
  • Bringen Sie Speisen und Getränke erst unmittelbar vor Beginn des Essens hinaus! So können Sie zumindest sichergehen, dass Sie am Anfang nicht sofort mit einer Horde Wespen zu kämpfen haben.
  • Decken Sie Getränke ab und trinken Sie für mehr Sicherheit mit einem Strohhalm!

Fazit: Wespen gehören zur Natur, aber nicht zu unserem Essen

Tiere in der Natur sollten stetig mit Respekt behandelt werden. Mit diesen umwelt- und tierfreundlichen Tipps steht einem ruhigen Abend im eigenen Garten nichts mehr im Weg!