Ich bin kein Freund von billigen Produkten. Einfach, weil ich mir dann Sorgen um die Qualität mache. Irgendwo muss der günstige Preis ja herkommen. Dennoch gibt es Fälle, wo ein stark vergünstigtes Produkt gegenüber teuren Angeboten eher lohnt. Fraglich ist, wie weit das für günstige Rasenmäher gilt.

Über 200 Euro für einen Rasenmäher, wo es ein Modell doch grad beim Laden um die Ecke für 50 Euro gilt? Um diese Frage sinnvoll beantworten zu können, ist es wichtig zu wissen, wo der Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt. Der Kerngedanke: Kann ich einen Rasenmäher für 200 Euro viermal so lange nutzen, wie einen für 50 Euro?

Material: Ein unterschätzter Faktor

Auf der Suche nach gebrauchten Rasenmähern stieß ich vor einer Weile auf ein Produkt, dass nach einigen Monaten verkauft werden sollte. Grund: Beim Rasen mähen war ein Stein mit aufgesaugt worden und hatte der Kunststoff durchgeschlagen. Die Stabilität des Geräts war damit stark beeinträchtigt. Meines Wissens nach, lag der Preis des Produkts damals bei etwa 90 Euro.

Solche Schäden sind meist nicht mutwillig und entstehen häufig auch bei vorsichtigen Nutzern. Denn Steine oder andere harte Gegenstände können schnell auf den Rasen fallen und dann vom Rasenmäher eingesaugt werden.

Hier zu sagen, nur Rasenmäher aus Metall sind sinnvoll, wäre falsch. Ein guter Rasenmäher ist stabil, was aber auch mit einer dickeren Kunststoffhülle erreicht werden kann. Jedoch bin ich der Meinung, dass diese bei einem 50-Euro-Rasenmäher nicht gegeben ist.
Aus diesem Grund habe ich einfach mal zwei Modelle verglichen. Beide sind Elektrorasenmäher, die es aktuell bei OTTO im Sortiment gibt. Einen Günstigen für knapp 60€ und einen etwas Teureren für knapp 200€.

Komfort und Bedienung

Die Qualität eines Rasenmähers liegt nicht allein beim Material. Auch der Aufbau und die Nutzung spielen eine große Rolle. Vergleichbar ist das mit herkömmlichen Grills gegenüber einem Weber-Grill ;-). Diese kleinen Vorteile, wie höhenverstellbare Griffe, unkompliziert anpassbare Schnitthöhen, ein guter Gewichtsausgleich und viel Platz im Auffangbehälter sind bei seltener Nutzung nicht so wichtig.

Anders sieht es natürlich aus, wenn der Rasenmäher pro Einsatz mehr als 30 Minuten genutzt wird. Hier plötzlich macht etwas kleines, wie ein gummierter Griff, viel aus. Bedenkt man, dass der Rasenmäher die nächsten Jahre vielleicht mehrfach wöchentlich genutzt wird, ergeben sich viele Vorteile.



Qualität im Motor und der Pflege

Die Qualität eines guten Rasenmähers zeichnet sich auch durch gut laufende Motoren und möglichst lang wartungsfreie Komponenten aus. Hier muss ich mir keine Sorgen machen, dass sich die Elemente schnell ablösen und man bald mit hohen Kosten zu rechnen hat.

Ok, wir haben unsere Frage aber noch nicht beantwortet. Lohnt ein Rasenmäher für 50 Euro? Ich meine, Rasenmäher für diesen Preis können bei einem kleinen Grundstück durchaus lohnen. Wenn die Größe aber zunimmt, kann ein kleines Gerät mit wenig Qualität belastend wirken.

Bei diesem konkreten Beispiel kann ich nur die Unterschiede herausfiltern, die klar auf der Hand liegen. Zum einen wäre dort das Fangvolumen anzuführen. Zwischen 27l (günstig) und 40l (teuer) liegt ein gewaltiger Unterschied.

Auch bei der Angabe bis wieviel Quadratmeter Rasenfläche der jeweilige Rasenmäher empfohlen wird liegen die Vorteile beim teureren Gerät mehr als klar auf der Hand. Das Modell für 200€ ist für bis zu 300qm Rasenfläche geeignet, während der günstige Rasenmäher nur für bis zu 100qm geeignet ist.

Ein günstiger Rasenmäher, wie man ihn auch bei OTTO findet, könnte bei kleinen Grundstücken durchaus lohnen. Bei größeren Flächen sollten jedoch teurere Geräte mit mehr Leistung herbeigezogen werden.

Aus diesem Grund sollte man vor dem Kauf immer erst schauen, welche Anforderungen man selbst an einen Rasenmäher stellt und sich dann für den Kauf des jeweils richtigen Mäher entscheiden.