Ich freue mich euch heute ein Interview mit Mike Gahn vorstellen zu dürfen. Er besitzt nicht nur einen wundervollen englischen Garten, sondern leitet auch rasen-abo.de. Hier können Kunden relativ unkompliziert ein Abo für Rasendünger bestellen und damit einen Teil der Gartenarbeit automatisieren. Mike erklärt, woher die Idee zu seinem Geschäft kommt und welche Erfahrungen er sammeln konnte.

Hallo Mike, stell dich unseren Lesern einmal vor. Woher kommt deine Leidenschaft für Rasen?

Mike_Gahn

Mike von rasen-abo.de

Ich bin 44 Jahre alt und bin hauptberuflich Geschäftsführer eines Softwarehauses. Seit 2009 bin ich Eigenheimbesitzer. Damit nahm alles seinen Lauf. Der Garten hatte damals einen „Löwenzahnrasen“, wie ich es gerne nenne. Wenige Grashalme zwischen dem Rest. Der Garten war viele Jahre nicht gepflegt worden.

Obwohl ich vorher nie einen Garten hatte, hatte ich das Idealbild eines Englischen Rasens im Kopf. Nachdem ich es ein Jahr lang recht erfolglos mit Ausstechen versucht hatte, habe ich mich dann für die radikale Variante entschieden: Alles mit dem Sodenschneider runter und neu sähen. Vorher habe ich noch Sand und Humus in den für Köln typischen Lehmboden eingebracht, um die Bodenverhältnisse wenigstens etwas zu verbessern.

Und wenn man einmal diese ganze Arbeit vollbracht hat, packt einen auch schon mal der Ehrgeiz einen dauerhaft schönen Rasen zu haben. Die Leidenschaft war geboren.

Du betreibst Rasen-Abo. Wie bist du auf die Idee dazu gekommen und wie entwickelt sich das Geschäft bisher?

Da sich mein Rasen nach der Neueinsaat und der regelmäßigen Pflege prächtig entwickelt hatte, schwärmten alle Freunde und Bekannte, die uns besuchten. Sie stellten immer wieder die gleichen Fragen danach, wie ich das mache. Einige sagten im Spaß „So ein super Rasen ist eine Frechheit, hier komme ich nicht mehr hin. Das frustriert mich.“. Da sie zwar ebenfalls einen solchen Rasen haben wollten, aber keine Lust oder Zeit hatten, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, habe ich überlegt, wie man mein „Patentrezept“ für einen schöneren Rasen so anbieten könnte, dass es für jede Frau und jeden Mann leicht erreichbar ist. Die Idee: Quadratmeterzahl angeben und fertig. Den Rest übernehme ich.

So war die Idee für rasen-abo.de geboren. Regelmäßige Düngerlieferungen mit der richtigen Menge Dünger für die vorhandene Rasenfläche und dazu noch leicht verständliche Anleitungen zum Düngen, Mähen und Wässern. Mit der bisherigen Entwicklung bin ich zufrieden. Es hat sich gut entwickelt. Das Kundenfeedback ist sehr positiv.

Als Besitzer eines Gartens ist mir ein gepflegter Rasen wichtig. Aber ist nicht jeder Rasen durch Sonneneinwirkung und Temperatur individuellen Belastungen ausgesetzt? Wo setzt hier der universelle Rasendünger an?

In unseren Breitengraden ist das aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Wir haben in Deutschland weder monatelange sengende Hitze noch monatelangen Monsun. Wir haben ein gemäßigtes Klima und im Jahresmittel gleicht sich fast alles aus. Wenn, dann ist nur die Wässerung in trockenen oder regnerischen Perioden ein Thema. Aus meiner Sicht hat das Wetter bei uns also keinen ernstzunehmenden Einfluss auf die Düngung. Wichtig ist nur, dass man die richtige Menge Dünger auf die vorhandene Fläche aufbringt. Meine Kunden erhalten aus diesem Grund jeweils nur die für ihre Rasengröße geeignete Menge Dünger pro Lieferung.

Sollte ich, wenn ich Kinder oder Haustiere haben, etwas beim Austeilen des Düngers beachten?

Es ist sicher nicht verkehrt Kleinkinder und Haustiere nach der Düngung vom Rasen fern zu halten. Wichtig ist, dass der Dünger nach der Ausbringung eingeregnet wird. Auch wenn Langzeitdünger, so wie ich ihn versende, sich nicht direkt auflöst, so wird er nach sorgfältigem Einregnen doch innerhalb von ein oder zwei Tagen so in das Erdreich eingedrungen sein, dass er dann nicht mehr auf der Oberfläche liegt und somit für Kleinkinder und Tiere nicht mehr ohne weiteres zugänglich ist.

Wichtig ist natürlich auch, dass der Dünger ordnungsgemäß ausgebracht wurde und nicht in Haufen auf der Rasenfläche liegt. Sie müssen umgehend entfernt werden. Solche lokalen Überdüngungen schädigen zudem den Rasen. An den betreffenden Stellen würde ich nach der Entfernung einige Tage länger warten und mehrmals einregnen.

Damit der Dünger wirklich optimal ausgebracht werden kann, empfehle ich meinen Kunden einen Streuer. Zudem erhalten meine Kunden mit jeder Lieferung eine bebilderte Anleitung zur optimalen Ausbringung des Düngers.

Gibt es Fälle, in denen ich Rasendünger meiden sollte?

Hier sind vielleicht allergische Reaktionen zu nennen, die eine betroffene Person bemerken würden, wenn sie Dünger ausbringt. Den Dünger sollte dann eine andere Person ausbringen und die betroffene Person sollte dann die gleichen Regeln wie bei Kleinkindern beachten.

Ist Rasendünger lediglich für den Rasen anwendbar? Oder kann ich ihn auch für Beete verwenden?

Da ich mich nur mit dem Thema Rasen beschäftigt habe, kann ich diese Frage nicht perfekt beantworten. Zumindest sollte man den Dünger sicher nicht für Beete verwenden, in denen Obst und Gemüse gezogen werden. Hierfür gibt es gesonderte Dünger. Wenn etwas Rasendünger beim Ausbringen in angrenzenden Blumenbeeten landet ist es aber sicher kein Beinbruch.

Wie würdest du empfehlen mit Moos im Rasen umzugehen?

Ich teile die Meinung, dass Moos eine Zeigerpflanze ist. Sie zeigt an, dass der Stickstoffgehalt im Boden zu gering ist. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe rund um den Rasen herum einige Bäume und hohe Sträucher stehen, die wenig Sonne auf Teile des Rasens lassen. Hier wird immer gesagt, dass es ein Problem von stockender Feuchtigkeit, saurem Boden und Schatten sei, wenn dort Moos entsteht. Ich kann das nicht bestätigen. An diesen Stellen habe ich ebenso wenig Moss, wie an den regelmäßig besonnten Stellen. Was ich aber mache ist, dass ich an diesen Stellen immer ein kleinwenig mehr Dünger ausbringe. Hintergrund: Bäume und Sträucher entziehen dem Boden mehr Stickstoff.

Ich persönlich bin auch kein Freund des Vertikutierens ohne echten Anlass. Bis sich der Rasen davon erholt hat, ist schon fast Sommer. Und der Nutzen ist fraglich. Damit reißt man den Boden auf und bietet Platz für Samen von („Un“-) Kräutern. Bleibt die Grasnabe aber intakt, haben die Samen nahezu keine Chance. Ich sage zudem immer: Rasen ist das schlimmste „Unkraut“. Wird er richtig versorgt, verdrängt er alles.

In meinem Rasen findet sich nur selten mal ein Störenfried. Den kann ich locker ausstechen. Vertikutiert habe ich noch nie. Und das bei einem seit vielen Jahren verwilderten Nachbargrundstück, welches ausschließlich mit Löwenzahn, Dieseln, Giersch und Co. übersäht ist. Meinen Rasen lässt das kalt.

Mein Tipp: Vertikutieren nur im Notfall, wenn Moos und („Un“-) Kräuter die Oberhand haben. Einmalig! Und dann aber alles daran setzen, dass es im nächsten Jahr nicht mehr nötig ist. Also direkt neu einsähen (mit hochwertigem Rasensamen) oder mit Rollrasen ausbessern und ab dann gut Pflegen! Also in den richtigen Abständen den richtigen Dünger aufbringen, regelmäßig mähen (mindestens zweimal wöchentlich in der richtigen Schnitthöhe, sonst wird er nicht dicht!) und richtig wässern (maximal zweimal wöchentlich). Tipps dazu habe ich auch auf rasen-abo.de zusammengestellt. Meine Kunden erhalten neben dem richtigen Dünger mit jeder Lieferung die entsprechende Anleitungen.

Was hältst du von Spindelmähern gegenüber herkömmlichen Rasenmähern?

Ich besitze selber einen Spindelmäher für den Vorgarten. Für Flächen kleiner 100 m² ist es aus meiner Sicht eine sehr gute Alternative zum Rasenmäher. Es ist umweltfreundlich und entspannend damit zu mähen, wenn man die Regelmäßigkeit beherzigt. Für den Hauptrasen habe ich aber einen Rasenroboter, da mir die Fläche zu groß ist.

Eine Frage zum Schluss: Wie sieht dein Garten aus und was motiviert dich dazu, ihn zu pflegen?

Wenn ich Freunden und Bekannten Glauben schenken darf, dann sieht insbesondere der Rasen sehr gut aus. Es ist toll einen schönen weichen und satt grünen Rasen sein Eigen zu nennen. Das ist eigentlich schon Motivation genug.

Besonders stolz macht mich die Aussage eines Garten-Landschaftsbauers. Er sagte mir, dass ich eine der schönsten Rasenflächen im Ort habe. Das motiviert natürlich dran zu bleiben.

Da ich meinen Rasen mit dem Gold-Abo von rasen-abo.de Pflege, möchte ich aber auch zeigen, dass meine Idee und Herangehensweise einwandfrei funktioniert.

Rasen mit gepflegtem Rasen

Das Foto aus meinem Garten habe ich am 28. November gemacht. Die Farbe und Dichtigkeit des Rasens in dieser Jahreszeit ist toll.
Und ich bin sicher, dass der Start nach dem Winter wieder ohne jegliches Rasenproblem beginnen wird. So einfach kann Rasenpflege sein :-).

Mike, vielen vielen Dank für deine Zeit und Mühe!