Wir haben nun seit über etwa 2 Jahren einen Komposter, vielen stehen aber noch vor der Entscheidung. Man will Bioabfälle umweltfreundlich entsorgen, fragt sich jedoch wie man einen Komposter auswählen soll. Ich gebe euch einige Tipps und erkläre, worauf zu achten ist.

Beginnt mit der grundlegenden Planung: Wo soll der Komposter stehen? Diese Frage entscheidet darüber, wie groß der Komposter sein darf und wie er konstruiert sein muss. Steht er in Hausnähe, sollte er unauffällig wirken, findet er sich irgendwo im Wald, ist auch eine optisch unansprechende Lösung ausreichend.

Ist die Frage nach dem Standort geklärt, kann es auch schon an die Auswahl gehen.

Der Aufbau des Komposter – Technik hinter der Rotte

Um einen guten Komposter auswählen zu können, solltet ihr wissen, was genau da eigentlich zwischen den Garten- und Küchenabfällen passiert. Beim Kompostieren arbeiten Organismen an der Zersetzung von organischem Material. Es wird verarbeitet, wobei Nährstoffe freigegeben werden, die wiederum den Kompost so wertvoll als Dünger machen.

 

Damit die Rotte gelingen kann, muss im Komposter Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff gegeben sein. Erst durch diese Einflüsse und die Organismen aus der Natur (Komposter sollten direkt auf der Erde stehen, damit Regenwürmer und andere Helfer direkt mit dem Zersetzen beginnen können) wird aus eurem Rasenschnitt und den restlichen Abfällen guter Kompost. Zum besseren Verständnis die drei wichtigen Faktoren erklärt:

  • Wärme: Ein Komposter brauch von außen eine gewisse Wärme, der größte Teil wird aber selbst produziert. Denn beim Zersetzen des Kompostinhalts entsteht als Nebenprodukt Wärme. Das erklärt aber auch, warum der Komposter im Winter nicht so effizient arbeitet.
  • Feuchtigkeit: Wer häufig Laub oder trockenen Rasenschnitt in den Kompost wirft, sollte dann und wann mit einer Gießkanne Feuchtigkeit nachfüllen. Denn nur so können die Organismen effizient arbeiten. Vergleichen lässt sich das mit dem Essen von Brot. Fehlt Feuchtigkeit, fällt das Kaufen irgendwann sehr schwer.
  • Sauerstoff: Organismen brauchen Sauerstoff, jedoch keinesfalls so viel, wie wir Menschen. Es reicht daher völlig aus, wenn der Komposter hier und da eine kleine Rille hat, durch die Sauerstoff gelangt.

Holz, Metall oder Kunststoff? Das Komposter-Material auswählen

Komposter werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Bewährt haben sich dabei Kunststoff, Holz und Metall, die ich hier jeweils vorstellen will:

  • Holzkomposter: Komposter aus Holz wirken im Garten sehr natürlich, sind daher optisch eine gute Wahl. Zudem lassen sie sich bei Bedarf auch einfach reparieren. Der große Nachteil bei Kompostern aus Holz: auch sie verrotten. Das Holz, auch wenn gut bestrichen, wird mit den Jahren von Innen neben dem Kompost an Stabilität verlieren und muss so früher oder später gewechselt werden. Dafür sind Holzkomposter günstig.
  • Komposter aus Kunststoff: Wir haben bei uns einen Komposter aus Kunststoff stehen, ein verlässliches Modell, das bei Wind und Wetter stabil stehen bleibt – zumindest, bis zu einer bestimmten Größe. Kunststoff-Komposter haben den Vorteil, das sie nicht im Verrottungsprozess teilnehmen, somit auch noch nach Jahren wundervoll als Komposter genutzt werden können. Für überschaubare Mengen an Kompost sind sie daher eine gute Wahl.
  • Metallkomposter: Metallkomposter sind in wenigen Fällen empfehlenswert. Die wohl günstigste Lösung hat den Nachteil, das sie mit der Zeit anfängt zu rosten und dabei schädliche Stoffe an den Kompost abgibt. Wird dieser später zum Düngen der eigenen Pflanzen benutzt, landet somit Rost auf den Beeten.
  • Komposter aus Stein: Komposter aus Stein gibt es nur selten, und das nicht ohne Grund. Das Material ist zwar stabil, aber sehr unflexibel. Wie wollt ihr den Kompost von unten entnehmen, was wollt ihr tun, wenn der Komposter mal umgestellt werden soll?

Ich würde euch bei den Materialien zu Kompostern aus Kunststoff raten. Auch wenn ich sonst ein Freund natürlicher Materialien bin, ist in diesem Fall Kunststoff die bessere Wahl.

Wie groß soll der Komposter sein?

Beim Komposter auswählen spielt die Größe eine wichtige Rolle. Viele Komposter kommen mit einer Größe um 300 Liter. Das ist ein guter Wert, der für viele Haushalte ausreicht. Es gibt aber durchaus Fälle, wo das zu wenig ist. Das ist besonders dann der Fall wenn ihr viel Rasen mäht und den Rasenschnitt kompostieren wollt (lest hierzu eine interessante Lösung, das Mulchmähen). Dann solltet ihr entweder einen großen Komposter kaufen, oder gleich mehrere.

Bei der Wahl ist es prinzipiell empfehlenswert, wenn ihr statt einem kleinen Komposter einen größeren wählt. Es kann immer mal vorkommen, dass ihr mehr zu kompostieren habt. Ist der Komposter dann leider zu klein, müsst ihr entweder den fertigen Kompost zuerst herausnehmen, oder aber die Restmülltonne nutzen – schade um die wertvollen Nährstoffe.