In den letzten Wochen habe ich meinen RSS-Reader immer wieder erweitert und dabei viele interessante Garten-Blogs kennengelernt. Hierbei sind mir einige Punkte aufgefallen, die mir manchmal fehlten, aber auch viele, die ich sehr schätzte.
Viele Garten-Blogs arbeiten mit vielen Bildern. Das ist nur sinnvoll, denn beim Gärtnern geht es ja um Pflanzen, die sich so besser kennenlernen lassen, als über Beschreibungen. Auf den Blogs stößt man teilweise auf wirklich sehenswerte Aufnahmen, die auf ein geheimes Talent zur Fotografie vermuten lassen. Seht euch mal allein die Schnecken-Aufnahmen auf Stilnote an…
Über-mich-Seiten – genial
Auf vielen Garten-Blogs findet man sogenannte Über-mich-Seiten. Hierbei handelt es sich um Seiten, die den jeweiligen Gartenbetreiber vorstellen. Das ist eine praktische Möglichkeit, um mehr über den Gärtner zu erfahren und so wichtiges Hintergrundwissen zu sammeln. Sollte man als Leser dann mal Fachfragen haben, kann man diese besser stellen.
Was mir häufig fehlt, sind Bilder der jeweiligen Blogbetreiber. Es wäre schön zu wissen, welches Gesicht hinter den zahlreichen Artikeln und Erfahrungen steckt. Aber hier scheinen sich viele unwohl zu fühlen, häufig fehlen Bilder, manchmal sieht man nur Silhouetten. Die Entscheidung bleibt jedem Betreiber natürlich frei überlassen.
Selten: Fehlende Kommentarfunktionen
Ein Blog lebt, wie ich meine, nicht allein von neuen Blogartikeln. Auch die Möglichkeit zum Gespräch darüber in Form von Kommentaren, ist sehr wichtig. Ich finde es daher sehr schade, wenn manche Blogbetreiber diese Funktion deaktivieren bzw. nicht einbauen. Leser können dann Fragen oder Anregungen, wenn überhaupt, nur per E-Mail mitteilen.
Häufige Mitteilungen aus dem Garten-Alltag
Ich finde es klasse, wie häufig manche Blogbetreiber neue Inhalte veröffentlichen. Als Leser kann man sich so besser in die aktuellen Entwicklungen der Gärten hineinversetzen und diese in manchen Fällen sogar parallel zum eigenen Garten vergleichen kann. Das ist aber natürlich nur möglich, wenn es regelmäßige Updates der Blog-Betreiber gibt.
Schwere Verbindungsmöglichkeiten per RSS und soziale Netzwerke
Viele Blogbetreiber scheinen RSS und soziale Netzwerke entweder nicht zu kennen oder zu meiden. Das ist schade, da so Leser immer wieder in Eigenregie vorbeischauen müssen, um über neue Artikel informiert zu werden. Häufig verliert sich der Blog dann irgendwo im Verlauf und wird vergessen.
RSS ist immer eine noch beliebte Technik zum Verfolgen von Artikeln, Facebook ist weit verbreitet. Noch bequemer geht es natürlich per E-Mail-Newsletter. Solltet ihr letztere Option nutzen und beinah täglich neue Nachrichten veröffentlichen, rate ich euch die E-Mails auf einmal wöchentlich zu reduzieren. In den Nachrichten könnt ihr dann alle relevanten Geschehnisse der Woche packen.
Vielleicht fehlt euch hier etwas auf Garden-Blog.de? Seid so frei und nutzt die Kommentarfunktion.
Wobei ich jetzt festgestellt habe, daß die vielen Bilder natürlich auch zu längerer Ladezeit führen, das, obwohl meine Bilder verkleinert werden. Aber wenn ich sie noch mehr verkleinere oder gar komprimiere, leidet eben die Qualität und das ist heute ein absolutes No-Go im Zeitalter der WideScreens und hochauflösenden Displays.
Aber ein Bild von sich selbst möchte nun wirklich nicht jeder im Internet haben. Ich hatte mal Teilansichten von mir, die Facebook nicht gut taggen konnte, aber damit sollte man doch vorsichtig sein! Als Prominenter hat man keine andere Wahl, aber alle anderen können ihre Privatsphäre gottlob noch genießen. Ich habe mit der Zurschaustellung von privaten Fotos im Internet keine sehr guten Erfahrungen gemacht.
Die deaktivierte Kommentarfunktion kann ich aber sehr gut nachvollziehen. Mir ging es auch schon so. Da ich nicht mehr so viel zum Kommentieren komme aus Zeitgründen – denn das reale Leben scheint doch sehr unterschiedlich vollgepackt zu sein bei den Bloggern, so daß einige so gar kein Verständnis haben, wenn man nicht ständig parat steht, ob im Blog oder per Mail ;-) ;-) – hatte ich diese Funktion auch schon mal deaktiviert.
Mir kommt es vor allem auf mein Garten-Tagebuch an, das vor allem für mich selbst ist. Ich möchte später noch Gartensituationen nachvollziehen können, sehen, wie das Wetter 2010, 2011 war im Vergleich zu 2014, wann welche Pflanzen sich wie entwickelten usw. Alles andere ist eher nachrangig für mich. Sicher ist es schön, wenn man Kommentare erhält und noch schöner, wenn man sich austauschen kann. Nur Zeit braucht man schon, daher bestücke ich in erster Linie mein Gartentagebuch. Vielleicht kommen später nochmal wieder andere Zeiten, wo ich mehr Zeit für den Blog, fürs Kommentieren haben werde.
Was soziale Netzwerke betrifft, die so sozial nicht sind, aber lassen wir das …. ich bin bei Twitter angemeldet, wo meine Posts automatisch erscheinen. Ansonsten mache ich da kaum etwas, schaue nur selten einmal rein. Alles andere lehne ich ab. Man verzettelt sich, keiner kann auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen.
Als Bloggerin der ersten Stunde habe ich sicherlich ein anderes Bloggerverhalten als viele, die nur noch das Instant-Blogging von heute kennen. Ich finde, dann kann man gleich ganz zu Facebook gehen, wie Einige das ja getan haben, die nicht mehr bloggen und der Sinn von Google+ erschließt sich mir schon gar nicht. War ja auch als Konkurrenz zu FB gedacht ;-)
Summa summarum kann ich auch per ganz gewöhnlicher Link-Blogroll (ohne RSS) „meine“ Blogs besuchen, so ich denn die Zeit dafür finde, wie man das in den Anfangszeiten der Blogs auch gehandhabt hat.
Auch Newsletter beziehe ich nicht, denn ich möchte nicht unnötig viel Zeit am PC vergeuden. All diese Informationen, Mails, müssen schließlich be-, weiter- und abgearbeitet werden und das erspare ich mir ganz einfach.
Aber klar, wer nur in und für seinen Blog lebt, wenig Anderes zu tun hat, mag das anders sehen …
Liebe Grüße
Sara
@Sara: Danke für deinen ausführlichen Kommentar :-)
Wegen den Bildern: Ich nutze „Vorschau“, ein Programm auf dem Mac, das Bilder wirklich sehr gut verkleinert. Das Bild von den Zweigen (in diesem Artikel: http://garden-blog.de/2014/06/24/sichtschutz-im-garten-diese-moeglichkeiten-habt-ihr/) ist z.B. nur knapp 160 kb groß, was bei einer Breite von etwa 570 Pixeln eigentlich recht gut ist. Ich habe auch mal das Exportieren aus Photoshop getestet (das Ein-und-Alles der Fotografen-Szene), aber Bilder werden hier immer mindestens 2 MB groß.
Ich hab grad nachgesehen, du bloggst ja schon seit 2007, wow. Ich denke in der Blogger-Szene hat sich viel in der Zeit getan. Interessanterweise mag ich Blogs wie deine meist lieber, als neuere. Führt man einen Blog auch eher als Gartentagebuch, hat es wahrscheinlich einen ganz anderen Charakter.
Ich mag RSS-Reader, einfach, weil manche Blogger nur einmal im Monat, andere täglich, andere wöchentlich schreiben. Bei den mittlerweile vielen deutschen Garten-Blogs die Übersicht zu behalten fällt schwer. Mit einem RSS-Reader erspart man sich das Abrufen.
Wünsche dir einen sonnigen Tag.
Viktor
Gern, ich fands bei Dir auch interessant!
Einen Mac benutze ich nicht, bin ein alter Windows-Fan. Ich nehme seit Äonen schon immer IrfanView zum Verkleinern meiner Bilder. Zu klein möchte ich sie aber auch nicht haben, wobei in meinem Gartenblog die Bilder wirklich auf den ersten Blick klein ausschauen. In meinem anderen, derzeit stillgelegten Blog hatte ich großformatigere Bilder wie die ersten beiden Blogbeispiele zeigen. Und unter der Qualität sollten die Bilder heutzutage auch nicht sein bei den hochauflösenden Displays. Meine wie auch die des Wildwuchs-Blog wirken dagegen ziemlich klein, vor allem auf den modernen WideScreen-Bildschirmen. Am vorteilhaftesten wäre auch das PNG-Format, was die Bildqualität anbelangt. Besonders, wer fotografisch mit Bildern arbeitet oder mediale Ambitionen hat (Erscheinen in Magazinen, Büchern…), legt doch sehr großen Wert darauf! Bei anderen Bloggern mag das gleichgültiger sein …
http://fraeulein-klein.blogspot.de/
http://lebutiksofie.blogspot.de/
Ich blogge allerdings schon viel länger, ca. 10 Jahre, davor hatte ich Webseiten, auf denen man im Prinzip auch schon bloggte bzw. ein Web-Tagebuch führte. Nur chronologisch war es nicht möglich oder man mußte seine aktuellen Zeilen immer jeweils oben auf die Webseite setzen. ;-)
2007 erscheint nur deshalb in meinem Waldgarten-Blog, weil ich zeitlich rückversetzt aus früheren Gartensituationen Posts integriert habe. Den Blog selbst habe ich aber erst im März 2010 eröffnet.
http://mein-waldgarten.blogspot.de/2010/03/erster-testeintrag.html
Meinen anderen, inzwischen geschlossenen im Jahr 2009. Davor hatte ich – wie gesagt – schon andere Blogs.
Man könnte – theoretisch Posts aus dem 17. oder 18. Jahrhundert schreiben oder so ähnlich *lach* Da die Posts chronologisch unter dem jeweiligen Datum erscheinen.
Ja und das stimmt schon, mein Vorbild für den Gartenblog waren Silkes Blogs, denn ich mochte auch immer lieber die etwas altmodischeren Designs und vor allem das Einfache!
http://wildwuchs-unter-aufsicht.blogspot.de/
Danke übrigens für das nette Kompliment! :-) Ich hatte die älteren Blogs der „ersten Stunde“ auch am liebsten. Damals fotografierte man noch nicht so sehr viel, der Schwerpunkt lag auf den Texten. Heute ist es oft umgekehrt. Man verwendete damals auch eher einmal fremde Bilder, was heute kaum mehr jemand so handhabt aus den bekannten Gründen.
Und schon durch die modernen WideScreens sind diese Blogdesigns inzwischen leider überholt. So ist alles beständig im Wandel. Ich hab‘ aber sogar noch neben meinem „großen“ Computer ein altes Notebook mit fast quadratischem Bildschirm :-) Dieses Format mag ich persönlich lieber.
Ok, Feedreader hatte man früher als separates Programm auf seinem Rechner laufen. Heute werden alle Blogger gleich hysterisch, wenn einmal kein neuer Post „erscheint“ – dieses kleine Bildchen ist derart wichtig geworden, daß es regelmäßig zu hysterischen Ausbrüchen kommt. Das hat es freilich seinerzeit nicht gegeben, da man die Blogroll mehr oder weniger abklapperte, dh. seine Lieblingsblogs ohnehin ab und an besuchte, ohne zu wissen, ob die etwas neues gepostet hatten. Sicherlich sparen Feeds Zeit, aber wir alle belasten uns mit viel zu viel, es wird immer mehr, wir aber erhalten deswegen noch lange nicht mehr Energien, um all das dauerhaft auch bewältigen zu können. Das ist in allen Bereichen so. Ich bin da eher fürs Zurückfahren, aber ich bin sicherlich auch schon ein paar Tage älter als Du. :-)
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Sara