Wir wohnen nun seit mittlerweile 3 Jahren in unserem neuen Heim mit Garten. Viel hat sich verändert, einiges wurde an Projekten gestartet, vieles wieder fallen gelassen. Dabei stießen wir immer wieder auf die Frage, wie viel Zeit man eigentlich in den Garten investieren sollte. Hier meine Meinung.

Wem gehört der Garten?

Wir wohnen in unserem Heim zur Miete, womit auch der Garten nicht wirklich uns gehört. Das klingt im ersten Moment selbstverständlich, doch bedenken manche nicht, dass alles was an Geld und Zeit in das Grundstück gesteckt wird, größtenteils nicht mitgenommen werden kann.

Das gilt unter anderem für Dünger, Kies, aber auch sehr große Pflanzen, Mulch und mehrjährige Pflanzen. Diese Dinge lassen sich, sobald verteilt und eingepflanzt, nicht mehr oder nur sehr schwer umziehen. Somit ist für uns zu bedenken, dass wenn wir z.B. 300 Euro für Mulch einer großen Fläche ausgeben, wir die Investition bei einem Umzug nicht zurück erhalten bzw. mitnehmen.

Bewusst machen, warum der Garten gepflegt wird

Wie viel Zeit man in den Garten steckt hängt natürlich auch davon ab, was man aus dem Stück Land erwartet. Wir sehen den Garten als Möglichkeit für Bewegung, aber auch als Ruheort und dann und wann Treffen für eine Feier. Das bedeutet auf der einen Seite, dass wir etwas gepflegtes haben wollen, auf der anderen aber auch, dass wir uns nur die Zeit dafür nehmen, wenn es passt. Wir pflegen den Garten, weil wir ihn nutzen wollen.

Viele Haushalte, besonders in ländlichen Gegenden, sehen den Garten als Präsentationsmöglichkeit gegenüber Nachbarn und Besuchern an. Sie halten Rasen und Beete daher immer im besten Zustand, um einen schlechten Eindruck zu vermeiden. Das kann ebenfalls ein Grund dafür sein, den Garten zu pflegen.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass es Gärtnern gar nicht so sehr um das Ergebnis geht, sondern vielmehr um die Beschäftigung im Garten. Viele sehen das Arbeiten im Garten als Hobby an und schaffen damit einen Ausgleich zur Arbeit.

Wir fassen zusammen, es gibt drei Motivationen:

  1. Einen Garten pflegen, um ihn nutzen zu können (z.B. fürs Grillen, Sport oder Entspannen)
  2. Einen Garten pflegen, um sich anderen gegenüber positiv darstellen zu können
  3. Einen Garten pflegen als Hobby

Egal was eure Motivation ist: Macht sie euch bewusst, um an den nächsten Schritt gehen zu können.

Also: Wie viel Zeit sollte man in den Garten investieren?

Das Problem mit der Gartenarbeit ist, dass es sich in der Regel um kein abgeschlossenes Projekt handelt. Unkraut muss immer wieder entfernt, Pflanzen immer wieder beschnitten, Rindenmulch immer wieder nachgekippt werden. Dies erfordert Zeit, von der es zunehmend weniger zu geben scheint.

Pflegt ihr einen Garten, um ihn praktisch nutzen zu können, empfehle ich euch nach Möglichkeiten zu suchen, um den damit verbundenen Zeitaufwand zu verringern. Es macht wenig Sinn jede Woche mehrere Stunden im Garten zu verbringen, wo man ihn doch einfach nur genießen will. Legt Kiesbeete an, vergrößert die Rasenfläche über Beete, dünnt die Pflanzenmenge aus. Insgesamt solltet ihr im Monat nur wenige Stunden mit der Gartenpflege beschäftigt sein – obwohl es im Herbst mit dem Laub und der Bepflanzung im Frühling mal Ausnahmen geben kann.

Wollt einen Garten pflegen, um euch positiv präsentieren zu können, könnt ihr ebenfalls darüber nachdenken, Beete zu verkleinern oder mit Kies bzw. Rindenmulch zu belegen. Das spart auf lange Sicht Zeit.

Anders sieht es aus, wenn der Garten als Hobby gepflegt wird. In diesem Fall entscheidet die freie Zeit darüber, wie viel Gartenarbeit angebracht ist. Generell gilt jedoch auch hier: Weniger ist mehr. Wer nur wenige Pflanzen zu pflegen hat, kann sie dafür umso zeitaufwendiger pflegen und damit noch bessere Ergebnisse erhalten.

Gärtner bezahlen – eine Alternative?

Wir haben uns einige Zeit damit beschäftigt, eine Gärtnerei mit der Pflege unseres Gartens zu beauftragen. Denn einerseits lieben wir unseren Garten, es gibt jedoch immer wieder Zeiten, in denen einfach die Zeit zur Pflege fehlt. Die Aufgaben sammeln sich und der Garten sieht nicht mehr ansprechend aus.

Gärtner sind eine gute Möglichkeit, um Freunde eines Gartens zur Nutzung und zur Präsentation unter die Arme zu greifen. Denn diesen geht es um das Ergebnis, nicht um den Weg dahin. Beachtet jedoch immer die Stundenpreise von Gärtnern. Teilweise sind diese für einen herkömmlichen Haushalt einfach zu hoch, um sie für einfache Aufgaben wie Unkraut entfernen und Laub zusammentragen zu zahlen.

Wer als Hobby gärtnert, dürfte von einem bezahlten Gärtner im ersten Moment wenig halten. Doch passt auf: Mit einem ausgebildeten und erfahrenen Gärtner kann das Arbeiten im Garten noch mehr Spaß machen. Denn dieser dürfte viele wichtige Tipps und Ideen mitbringen und damit helfen, den Garten noch besser zur Geltung zu bringen.

Ich wünsche frohes Gärtnern!