Im Frühling sieht kaum ein Rasen gesund und kräftig aus. Der Winter hat ihm hart zugesetzt. Es kann also durchaus sinnvoll sein, dem Rasen etwas zurückzugeben. Kalk ist ein Beispiel dafür.

Was hat eigentlich Kalk im Garten verloren? Kalk sorgt dafür, dass sich das ph-Wert der Erde verändert (wie ihr ihn nachmisst, lest ihr hier). Der optimale ph-Wert erlaubt es eurem Rasen gut zu wachsen.

Dabei gibt es Indikatoren, wie z.B. viel Klee. Dieses deutet darauf hin, dass der ph-Wert niedrig ist. Anders ausgedrückt: der Boden ist sauer. Kalk braucht der Rasen nur, wenn der ph-Wert zu niedrig ist. Der optimale Wert liegt zwischen 6,0 und 6,5. Sobald der Wert unter 5,0 wird, raten Experten dazu, den Garten zu kalken.

Entscheidend ist aber auch die Bodenart. Ein sandiger Boden muss erst ab einem Wert von 5,5 gekalkt werden. Lehmboden ist anders zu bewerten. Der ph-Wert sollte dann bei etwa 7 sein und braucht Kalk, wenn der Wert darunter liegt.

Wie viel Kalk ist nötig?

Die benötigte Menge des Kalks ist abhängig vom Bedarf an Kalk für den Boden, aber auch von der Größe der Fläche. Allgemein gilt, dass 200g Kalk pro qm ausreichen, um den ph-Wert von 5,6 auf 6,0 anzuheben. Um Fehler zu vermeiden, empfiehlt sich, eine Bodenprobe untersuchen zu lassen. Das ist in vielen Gartencentern preisgünstig möglich. Gartenbesitzer sollten dazu aber Proben von verschiedenen Stellen nehmen, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, denn der ph-Wert ist nicht überall im Garten gleich.

Das liegt auch an den Pflanzen und Bäumen, die dort wachsen. Auch Stellen, die grundsätzlich mehr Schatten haben, können einen höheren ph-Wert aufweisen. Dazu trägt übrigens auch der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens bei. Bodentester sind aber auch im Fachhandel erhältlich. Sie lohnen sich durchaus für Gartenbesitzer, die ihre Flächen regelmäßig überprüfen möchten und auf kräftiges Gras wert legen.

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Welcher Kalk soll es sein?

Kalk gibt es von vielen verschiedenen Herstellern. Er kann übrigens auch gekörnt sein und lässt sich damit wesentlich leichter verteilen. Es gibt ihn auch als Mischung, z. B. mit Dünger. Heute schwören nur noch wenige Hobbygärtner auf Branntkalk, der in seiner Handhabung gefährlich werden kann. Das gilt auch für Löschkalk, der mit Vorsicht einzusetzen ist.

Viel mehr Anhänger hat der sogenannte Vitalkalk, denn er ist reich an Zusätzen, wie z. B. Spurenelementen. Es lohnt sich dennoch, im Gartencenter einen Blick auf die Angebote zu werfen, die sich auch preislich deutlich unterscheiden können.

Kalk auf den Rasen bringen mit einem Streuwagen

Sehr gut geeignet ist ein sogenannter Streuwagen. Mit ihm lässt sich der Kalk gut und gleichmäßig verteilen. Es ist aber wichtig, den Kalk erst zu streuen, wenn die frostige Zeit vorbei ist. Minusgrade sollten also nicht mehr vorkommen.

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Wer kalken will, sollte dabei unbedingt Handschuhe tragen, um Verätzungen an der Haut zu vermeiden. Das gilt natürlich auch für alle anderen Körperstellen. Kurze Oberteile oder Hosen sind also das falsche Outfit für das Kalken. Kalk ist zudem eine Gartenarbeit, bei der die Kleidung wirklich stark verdreckt wird.

An die Arbeit gehen

So, was ist nun zu tun um den Rasen selbst zu kalken?

  1. Vor dem Kalken wird zunächst der Rasen gemäht. Die Schnitthöhe von 4cm gilt als Richtwert. So kommt der Rasen auch gut bis zum Boden durch und bleibt nicht größtenteils an den Grashalmen hängen. Der Kalk kann übrigens leichter in den Boden gelangen, wenn er zuvor ventikuliert wurde. Das verhindert auch, dass Wind den Kalk gleich wieder wegweht.
  2. Ist die Vorbereitung erledigt, geht es an die eigentliche Arbeit: Das Kalken. Wir empfehlen dabei den erwähnten Streuwagen. So wird der Kalk gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt.
  3. Nach dem Verteilen kann man auf Nummer sicher gehen und noch einmal mit dem Rächen über den Rasen gehen, so entstehen neue Rillen, in die der Kalk eindringen kann.
  4. Anschließend wird der Rasen gewässert. Das ist nicht nötig, wenn sowieso mit Regen zu rechnen ist. Wasser auf den Rasen ist aber in jedem Fall notwendig, denn auch Kalk, der als wenig aggressiv angepriesen wird, kann das Gras verbrennen.

Zuletzt: Ist Kalk auf dem Gras gefährlich?

Kalk beeinflusst den Boden deutlich, sodass alle Pflanzen davon profitieren. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass optimal gekalkt wird, also weder zu viel Kalk, noch zu wenig. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die versprechen, das von ihrem Kalk keine gesundheitliche Gefahr für Mensch und Tier ausgeht, dennoch ist es sinnvoll, das vorab mit dem Verkäufer zu klären. Wer sichergehen will, lässt seine Haustiere bis zum Wässern oder bis zum kräftigen Regenschauer nicht in den Garten.

Hunde und Katzen lecken ihre Pfoten ab und so könnte der Kalk an die Schleimhäute gelangen. Das muss in jedem Fall vermieden werden. Es versteht sich von selbst, dass auch keine Kinder auf dem Rasen spielen sollten, bis der Kalk sicher im Erdreich ist. Übrigens: Es gibt zwar Hersteller, die empfehlen, zweimal jährlich zu kalken, nämlich im Frühling und im Herbst, dennoch kann das dem Rasen schaden. Deshalb immer erst den ph-Wert bestimmen und dann entscheiden, ob der Boden Kalk braucht.