Ich erinnere mich an unsere ersten Schritte im Garten. Rückblickend betrachtet würde ich einiges anders machen, denn ich weiß nun, wo man sich selbst Probleme macht. Alles was im Garten getan wird, hat weitreichende Wirkungen. Eine Lektion, die sich vielleicht manch ein Einsteiger ersparen kann: Verstehen, wie Unkraut wächst.

Warum es wichtig ist das Unkraut-Wachstum zu verstehen

Warum ein eigener Artikel über das Wachstum von Unkraut? Jeder Garten hat sie und jeder Garten leidet unter ihnen: störende Pflanzen, die wir als Unkraut kennen. Das Problem mit diesen Pflanzen ist, das sie leider ihren eigenen Weg finden und sich nur schwer steuern lassen. Es ist ihnen egal, ob ihr Brennnessel neben dem Teich wünscht, er wird hier trotzdem wachsen.

Versteht man aber den Weg des Unkrauts, kann man diesen bewusst blockieren und sich damit vielleicht einiges an Arbeit sparen. Denn ein frisch von Unkraut befreites Beet kann bereits 14 Tage später verwahrlost aussehen – danke ans Unkraut.

Unkraut braucht Erde

Klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Unkraut wächst schwer zwischen eng anliegenden Steinen oder auf einer nur mit wenig Sand bedeckten Betonplatte. Es braucht einige Zentimeter Erde, um Wurzeln anlegen und ausdehnen zu können. Diese wichtige Lektion wird beim Unkrautblockieren eine große Hilfe sein.

Unkraut braucht Licht

Wie jede Pflanze, so braucht auch Unkraut Licht. Die Sonne ist für das Wachstum wichtig, weswegen Unkraut in einem mit Erde gefüllten Kasten im dunklen Keller nicht wachsen wird. Das bedeutet aber auch, dass wir Unkraut bewusst durch das Abfangen von Sonnenlicht im Wachstum schwächen oder sogar komplett aufhalten können.

Eine wichtige Lektion: Früher oder später holt sich die Natur ungepflegte Gebiete zurück.

Eine wichtige Lektion: Früher oder später holt sich die Natur ungepflegte Gebiete zurück.

Unkraut braucht Luft

Es wird immer wieder unterschätzt, wie wichtig ein gut durchlüfteter Boden für Pflanzen ist. Es verwundert daher nicht, wenn nach dem Umgraben einige Tage später überall kleine grüne Halme hervorkommen. Unkraut kann in der luftigen Erde wesentlich besser wachsen. Diese Lektion habe ich, in Bezug auf Rosen, ebenfalls gelernt.

So blockiert ihr Unkraut im Garten

Wir wissen nun, Unkraut braucht Erde, Licht und Luft. Wie können wir aber dies Erkenntnisse nutzen, um die Störenfriede im Beet zu blockieren? Es gibt einige klassische Methoden.

  • Holzspan: Viele Gärtner überdecken ihre Beete mit Holzspänen. Der Gedanke dahinter, kein Sonnenlicht bis auf die Erde kommen zu lassen. Mit Holzspan bedeckte Böden sehen zudem aufgeräumt ist. Doch Vorsicht: Nicht jeder Holzspan sollte genutzt werden. Besonders bei Spänen von Tannen kann der Boden durch den Regen übersäuert werden. Rindenmulch ist hier weit verbreitet. Plant ausreichend ein, die Erde sollte wirklich gründlich damit bedeckt werden.
  • Unkrautvlies: Ich hatte bereits kürzlich über mein Unkrautvlies für das Hochbeet geschrieben. Ein Unkrautvlies ist sehr dicht gewoben und lässt damit zwar Wasser, aber keine Wurzeln durch. Mit dem Vlies könnt ihr Beete bedecken und darüber Kies oder Sand streuen. So schafft ihr eine klare Grenze zum Boden, Unkraut bleibt verschwunden.
  • Beton und Holzplatten: Auch werden manchmal gerne einfach Holzplatten oder Betonformen in die Erde bzw. darüber gelegt. Der Effekt ist, dass ihr z.B. eine hübsche Terrasse erhaltet und dafür sicher seit, das kein Unkraut durchbricht.

Alle diese Methoden sind interessant und in jeweils anderen Fällen sinnvoll. Macht euch aber immer wieder die Grundregel bewusst: Ein unbewachsener Boden ist nicht natürlich (= nicht der Natur entsprechend) und wird früher oder später von Unkraut bewachsen. Es sei denn, ihr tut etwas dagegen.