Ich mag es Privatsphäre im Garten zu haben. Einfach für sich zu sein und keine Gedanken darum machen zu müssen, ob man von jemanden gesehen wird. Entweder ihr wohnt recht ländlich und habt keine neugierigen Spaziergänger, oder aber ihr solltet in einen Sichtschutz im Garten investieren. Die Frage ist nur: Aus welchem Material soll er sein?

Ein Sichtschutz soll, wie der Name verrät, vor neugierigen Blicken schützen. Das ist besonders im Sommer praktisch, wo man sich gerne mal auf den Rasen legt oder gemeinsam mit Freunden grillt. Da es sich beim Garten immer noch um privates Grundstück handelt, ist der Wunsch nach Privatsphäre berechtigt – und dank einem Sichtschutz im Garten machbar.

Der Klassiker: Sichtschutz aus Holz

In den meisten Gärten wird zu Sichtschutz aus Holz gegriffen. Einfache Zäune in verschiedensten Ausführungen sind blickdicht und bieten dabei trotzdem einige Lücken, durch die der Wind ziehen kann. Wie wichtig das ist, zeigen in letzter Zeit verstärkt auftretende Stürme in Deutschland. Wer hier einen wirklich dichten Sichtschutz hat, darf diesen nach einem starken Sturm wieder aufbauen.

Sichtschutz aus Holz sieht gut aus, muss aber regelmäßig lackiert werden. Neben Feuchtigkeit und Kälte arbeitet die Sonne enorm gegen das Material und sorgt für starkes Austrocknen, das wiederum mindert die Stabilität.

Sichtschutz aus Metall? Eher nicht

Es gibt Sichtschutz im Garten, der aus Metall konstruiert ist. Das Material ist zwar stabil, leider wirkt Metall bei einem Sichtschutz immer sehr verteidigend und erinnert eher an Schutz, als an den einfachen Wunsch nach Privatsphäre. Das wiederum kann im schlimmsten Fall Kriminelle auf den Gedanken bringen, ein Diebstahl sei lohnenswert.

Sichtschutz aus Metall wirkt immer verteidigend statt einladend.

Sichtschutz aus Metall wirkt verteidigend statt einladend.

Doch auch so macht sich ein Sichtschutz aus Metall bei vorbeiziehenden Spaziergängern oder Freunden nicht gut. Er wirkt einfach zu kalt und unpersönlich. Hinzu kommt, dass Metall leider zu schnell die Umgebungstemperatur annimmt. Der Sichtschutz wird im Sommer sehr heiß, im Winter ist er eiskalt. Für mich daher keine empfehlenswerte Lösung.

Der umweltfreundliche Sichtschutz aus Ästen und Zweigen

Ich habe in den vergangenen Monaten immer wieder einen Sichtschutz aus Ästen und Zweigen gesehen. Die Konstruktion ist simpel und, wie ich meine, sehr umweltfreundlich, da sie Platz spart, nicht länger benötigtes Geäst sinnvoll nutzt und keine Pflege braucht.

Ihr stellt zwei große Äste oder Balken gegenüber, das wiederholt ihr jeweils in einem Abstand von etwa 1,5 Metern. Jetzt sollten überall dort, wo ihr euren Sichtschutz haben wollt, jeweils zwei Balken gegenüber eine ungefähre Linie ergeben. Die Zwischenräume füllt ihr nun mit Ästen und Zweigen, die ihr vom letzten Beschnitt über habt oder besorgt etwas von dem großen Kompost-Haufen (fast jeder Gärtner hat ihn) in der Garten-Ecke.

Einfach Zweige als Sichtschutz verwenden.

Einfach Zweige als Sichtschutz verwenden.

Stapelt die Zweige einfach über- und nebeneinander und erhaltet so einen praktischen Sichtschutz. Das Geäst kann nun über einige Jahre hier liegen und mit der Zeit verrotten, später kann es austauscht und im nächsten Jahr aufgefüllt werden.

Sichtschutz aus Pflanzen im Winter

Wenn ihr einen Sichtschutz aus Pflanzen nutzt, müsst ihr im Winter mit einem Problem rechnen: Laubfall macht den Sichtschutz löchrig und lässt vorbeiziehenden Spaziergängern wieder freien Blick.

Ok, hier muss man wirklich überlegen, wie sinnvoll ein ganzjähriger Sichtschutz aus Pflanzen für den Garten ist. Braucht man im Winter sowie späten Herbst dauerhaft Privatsphäre? Zum Sonnen ist es zu kalt, ebenfalls für den Pool, Laub sammeln und einige Gartenarbeiten sind eigentlich kein Grund für einen Sichtschutz. Im Winter, wo man sowieso im Haus bleibt, wird der Sichtschutz dann komplett überflüssig.

Ihr könnt das Problem mit dem Laubfall ab Herbst bis Frühling umgehen, indem ihr entweder Tannen einsetzt oder mit immergrünen Hecken arbeitet. Unter anderem der Liguster (den ich auch als Bonsai habe) lässt sich als immergrüner Sichtschutz nutzen. Trotz dem Durchhalten über den Winter, solltet ihr Sichtschutz im Garten nur bei warmem Wetter beschneiden. Die kalten Temperaturen sind Belastung genug.