Vor einigen Monaten hatte mich das Thema Bonsai gefesselt. Bäume, sonst über Jahrzehnte in den Himmel wachsend, beschränkten sich dank einer gezielten Zucht auf eine sehr kleine Form. Ich entschloss mich einen kleinen Ahornbaum (-setzling) aus unserem Wald zu nehmen und diesen als Bonsai aufzuziehen.  Langsam kann er, mein erster Bonsai, sich sehen lassen.

Ich hatte damals zwei Ahorn-Jünglinge aus unserem Wald geholt. Denn sollte eine Pflanze das Umsetzen in den Bonsai-Topf nicht überleben, hätte ich immer noch eine zweite. Eben das geschah und nach einigen Wochen bildete mein jetziger Ahorn-Bonsai neue Blätter, während der ander zunehmend austrocknete. Wie sich der Ahorn-Bonsai entwickelt hat, könnt ihr gut in dem Artikelbild sowie hier sehen.

Ahorn Bonsai

Wie der Ahorn in die Bonsai-Schale kam

Der Ahorn-Bonsai kam, wie erwähnt, aus unserem Wald. Wie ich vermutete, brauchte die noch junge Pflanze einige Zeit, um sich an den neuen „Wohnort“ zu gewöhnen. Anzunehmen ist auch, dass beim Umpflanzen einige Wurzeln beschädigt wurden. Seht euch mal die zahlreichen Fäden an und ihr werdet merken, dass das Umpflanzen auch bei vorsichtiger Arbeit meist mit einem Schaden verbunden ist.

Um der Pflanze ein angenehmes Wachstum zu ermöglichen, habe ich die Erde aus mehreren Komponenten gemischt. Etwa 50 Prozent bestanden aus der Walderde, aus dem der Bonsai gekommen war, dazu wurden etwa zwei Hände Sand und etwa eine Hand Kaffeesatz gemischt. Diese Bestandteile wurden gründlich vermischt und dann mit den Ahorn-Sprösslinge in die Bonsai-Schale gelegt.

Der Ahorn-Sprössling nach dem Umsetzen. Die Blätter sahen bereits ungesund aus.

Der Ahorn-Sprössling nach dem Umsetzen. Die Blätter sahen bereits ungesund aus.

Standort und Pflege des Ahorns

Wie erwähnt, hat nur einer der Keimlinge das Umpflanzen überstanden. Da sich jedoch beide in der selben Bonsai-Schale aufhielten, scheinen Standort und Pflege in Ordnung gewesen zu sein. Ich vermute das Austrocknen hängt mit der anstrengenden Wurzelbildung zusammen.  Nach dem Einpflanzen habe ich die bisherigen Blätter beider Pflanzen abgeschnitten. Mein Gedanke war dabei, dass wie beim Laubabwurf im Winter damit mehr Energie in die Wurzeln gesteckt werden kann.

Ahorn Bonsai beschnitten

Die ersten Tage über stand die Bonsai-Schale in unserer Küche und hatte dort viel Sonne bei guten Temperaturen. Ich brachte die Schale manchmal auf die überdachte Terrasse, um neben Sonnenlicht auch für frischen Wind zu sorgen. Mit der Zeit entwickelte sich zumindest ein Ahorn gut.

Beim Bewässern habe ich immer wieder den Boden gefühlt und regelmäßig mit abgestandenem Wasser übergossen. Sehr praktisch war dabei die Konstruktion der Schale, die über ein Loch im Boden verfügt und so überschüssiges Wasser ableitet. Staunässe vertragen viele Pflanzen nicht.

Ausblick auf den Winter

Ich bin gespannt, wie der Ahorn sich entwickeln und im kommenden Winter schlagen wird. Hierbei muss ich mich noch erkundigen, ob ich die junge Pflanze einfach draußen halten kann oder bei Minustemperaturen doch lieber Drinnen halten sollte. Nach einigen Monaten geduldigem Warten wäre es schade, wenn die Pflanze im ersten Winter eingeht.

Update: Leider ist der Ahorn-Bonsai eingegangen. Auf Anraten hatte ich sie den Winter über auf der Terrasse stehen gehabt, wo es wohl zu kalt geworden ist. Sehr schade, aber man lernt aus Fehlern. Mittlerweile bin ich mit meinem Liguster aktiv.